25.01.2013 Aufrufe

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

364<br />

Vgl. ebd., 44 f.<br />

365<br />

Vgl. ebd., 49 ff.<br />

366<br />

Vgl. ebd.<br />

-326-<br />

Das "ewige Rom" ist nicht eine Offenbarungswahrheit, vielmehr ein vorchristlich imperialer<br />

Titel, wie Otto Karrer festgestellt hat. Gott hat nicht den immerwährenden Bestand dieser<br />

Gemeinde garantiert, wohl aber den immerwährenden Bestand des Petrusamtes. Entscheidend<br />

ist die Sukzession des Petrus. Theoretisch könnte der Primat somit verlegt werden, etwa wenn<br />

die römische Gemeinde zu existieren aufhörte, aber auch aus anderen Gründen.<br />

Deshalb hängt auch der Primat Roms nicht notwendigerweise ab <strong>von</strong> dem geschichtlichen Auf-<br />

enthalt des Petrus in Rom, wenngleich der Aufenthalt des Petrus in dieser Stadt ein positives<br />

364<br />

und wertvolles Argument für die primatiale Stellung Roms ist .<br />

Zunächst äußert sich der Vorrang des römischen Bischofs noch in einer verhaltenen, nicht-<br />

juridischen, pastoralen und subsidiären Weise. Der römische Bischof tritt nur in dringenden<br />

Fällen in Aktion. Rom zeigt sich zunächst als der ruhende Pol der Gesamtkirche, der anziehend<br />

wirkt und eine gewisse Strahlungskraft ausübt. Diese Sonderstellung Roms manifestiert sich nur<br />

selten in sichtbaren Aktionen. Aber unübersehbar entsteht schon in den ersten Jahrhunderten<br />

das Bild vom römischen Bischof als dem zweiten Steuermann der Kirche nach Christus, dem<br />

die "cathedra Christi" anvertraut ist, weshalb ihm alle Brüder gehorchen sollen. Hier beginnt<br />

eine Entwicklung, die dann allmählich zur rechtlichen Vormachtstellung des römischen Bi-<br />

365<br />

schofs führt .<br />

Die rechtliche Vormachtstellung des römischen Bischofs wird zum ersten Mal im vierten<br />

Jahrhundert sichtbar. Von dieser Zeit an haben die römischen Bischöfe immer deutlicher ihre<br />

Zentralstellung in der Kirche im Sinne eines rechtlichen Primates akzentuiert, und zwar in<br />

Verbindung mit dem Gedanken der Nachfolgeschaft im universalen Amt des Petrus, mit<br />

Verweis auf Mt 16,18 f. Ohne Zweifel wird diese Entwicklung gefördert <strong>von</strong> politischen und<br />

366<br />

allgemeinen zeitgeschichtlichen Strömungen .<br />

Wichtige Persönlichkeiten sind in diesem Zusammenhang zunächst Papst Damasus (366-384)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!