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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-171-<br />

Diese knappe Geschichte <strong>von</strong> der Berufung des Levi (oder des Matthäus!) hat bei Markus (Mk<br />

2,15-17) drei Teile: 1. die Begegnung mit Jesus, 2. das Nachfolgewort Jesu an Levi und 3. die<br />

Befolgung der Aufforderung durch den Aufgeforderten. Eine Motivierung, warum sich Levi für<br />

die Nachfolge entscheidet, wird hier nicht gegeben. Lediglich wird das hier erzählt, worauf es<br />

ankommt, und das wiederum so knapp wie möglich.<br />

Noch zwei weitere namentliche Berufungsgeschichten seien hier erwähnt: Johannes 1,35-51<br />

und Joh 21,2-13. In dem einen Fall handelt es sich um die Berufung einer Fünfergruppe (Joh<br />

1,35-51), in dem anderen um die Berufung einer Siebenergruppe (Joh 21,2-13):<br />

ε.) Joh 1,35-51.<br />

Die wörtliche Zitation möchte ich mir hier ersparen. Es geht hier um die Berufung einer Fünfer-<br />

gruppe. Sie besteht aus dem Lieblingsjünger und aus Andreas, aus Simon, Philippus und Natha-<br />

nael. Nach diesem Bericht stammen Petrus und Andreas aus Bethsaida, obwohl sie nach unserer<br />

sonstigen Kenntnis aus Kapharnaum stammen. In Nathanael, der noch einmal auftaucht im<br />

Johannes-Evangelium, und zwar in der Siebenergruppe Joh 21,2-13, der uns aber sonst an<br />

keiner Stelle begegnet in den Evangelien, glaubte man später den Bartholomäus der Zwölfer-<br />

Listen wiederzuerkennen.<br />

Auffallend ist, dass hier, also Joh 1, Andreas den Petrus und Philippus den Nathanael ruft. In<br />

diesen beiden Fällen beruft Jesus den Jünger gleichsam mittelbar. Nicht nur Jesus ist es also,<br />

der in die Jüngerschaft beruft, sondern auch der Zeuge Jesu tut das. Das heißt: der unmittelba-<br />

ren Berufung wird hier jeweils eine mittelbare hinzugefügt. Zweimal beruft Jesus unmittelbar,<br />

zweimal mittelbar. Die mittelbaren Berufungen sind ein Hinweis auf die Berufung, wie sie<br />

faktisch in der nachösterlichen Kirche erfolgte. In ihr erging der Ruf Jesu nicht mehr un-<br />

mittelbar durch ihn an die betreffenden Personen, sondern mittelbar, das heißt durch seine<br />

Boten.<br />

Werfen wir nun noch einen Blick auf die zweite Berufungsgeschichte im Johannes-Evangelium,<br />

in der es um die Berufung einer Siebenergruppe geht, Joh 21,2-13:

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