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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Weg gewiesen, auf dem sie auch über seinen Tod hinaus an ihm hätten festhalten können, der<br />

historische Jesus sei es also gewesen, der den Auferstehungsglauben begründet und vermittelt<br />

habe, nicht der auferstandene Kyrios. Kurzum: Er fundiert den Glauben an die Auferstehung im<br />

Wirken des irdischen Jesus. Der Auferstehungsglaube gilt ihm als bereits <strong>von</strong> dem historischen<br />

Jesus begründet und vermittelt und initiiert.<br />

Pesch will somit bei der Begründung und Vermittlung des Auferstehungsglaubens nicht nur auf<br />

das leere Grab, sondern auch auf die Erscheinungen verzichten.<br />

Der eigentliche und alleinige Anknüpfungspunkt für eine Begründung des Osterglaubens lässt<br />

sich nach Pesch nur im irdischen Jesus finden. Der Osterglaube ist durch ihn selbst, durch sein<br />

Wirken und durch sein Verkündigen, durch seine Taten und seine Worte und nicht zuletzt durch<br />

die Eindrucksmächtigkeit seiner Person vermittelt worden. Pesch erklärt, die Jünger Jesu<br />

hätten im Glauben an ihren Meister durchgehalten und die Überzeugung <strong>von</strong> seiner Messianität,<br />

die bereits vor Ostern undiskutabel für sie gewesen sei, durch seinen schmählichen Tod<br />

hindurch bewahrt.<br />

Er meint, Jesus habe schon zu Lebzeiten den Glauben an seine messianische Sendung und an<br />

seine eschatologisch erfüllende Heilsbedeutung wecken können. Dieser sei im Kreuzestod nicht<br />

zum Wanken gebracht worden, wohl aber sei er angefochten und dadurch verwandelt worden.<br />

Die Jünger hätten ihn durchgehalten, da sie die Möglichkeit gehabt hätten, das Geschick des<br />

Meisters mit Hilfe zeitgenössischer Vorstellungen und Erwartungen als Martyrium und gött-<br />

liche Rechtfertigung in Form <strong>von</strong> Auferweckung zu begreifen.<br />

Nach Pesch will die Wendung "ztωnhη" + Dativ (1 Kor 15,5-8) nicht <strong>von</strong> Erscheinungen als<br />

Auferstehungszeugnissen berichten, nicht ein Sehen ausdrücken, wodurch der Auferstehungsglaube<br />

begründet worden sei. Er meint, diese Wendung sei lediglich eine Legitimationsformel,<br />

ausschließlich, sie wolle keinerlei Aussage über die Person Jesu machen, sie wolle einfach nur<br />

eine Beauftragung der Zeugen durch den Auferstandenen zum Ausdruck bringen, sie wolle<br />

keine Aussage machen über Jesus, sondern nur über die Verkünder, über die Zeugen, das heißt:<br />

sie sei lediglich ein literarisches Stilmittel. Also: Der Osterglaube geht den sogenannten<br />

Erscheinungen voraus, die ihrerseits nur Legitimationscharakter haben.

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