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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-366-<br />

Die Apostolizität bezieht sich zunächst auf die Legitimität der Sendung und der Lehre. Wie die<br />

Vollmacht der Apostel in der Sendung durch Jesus wurzelt, so kann alle apostolische Vollmacht<br />

nur <strong>von</strong> der Sendung durch die Apostel legitimiert werden. Das apostolische Christentum bzw.<br />

Kirchentum ist nicht nur die klassische Form des Christentums, sondern auch die kanonische<br />

Form, über die es kein Hinaus bzw. hinter die es kein Zurück geben kann.<br />

Nach protestantischem Verständnis kommt der apostolischen Zeit nicht die Bedeutung einer<br />

dogmatischen Normativität, eines absoluten Kanons, zu, vielmehr nur die Bedeutung der älte-<br />

sten und klassischen Form des Christentums, die jedoch überschritten wird etwa durch das Ideal<br />

der sogenannten protestantisch-paulinischen Kirche, einer räumlich und zeitlich begrenzten Er-<br />

scheinungsform der Urkirche, oder durch den historischen Jesus.<br />

Die Apostolizität als wesentliches Merkmal der Kirche liegt in der Konsequenz der Anerken-<br />

nung der Offenbarung als einer objektiven Wahrheit, in die der Mensch nurmehr tiefer hinein-<br />

wachsen, über die er aber nicht hinausgehen kann.<br />

"Die Apostolizität ergibt sich aus der Übereinstimmung <strong>von</strong> Logos und Pneuma<br />

in der Kirche, d.h. <strong>von</strong> anvertrautem Lebensinhalt und Erbgut einerseits und der<br />

Fähigkeit, dasselbe unverkürzt und unvermischt zu er-halten und zweckmäßig<br />

416<br />

zu verwerten andererseits" .<br />

Die apostolische Vollmacht kann nur durch die Sendung der Apostel bzw. der <strong>von</strong> ihnen Ge-<br />

sandten legitimiert werden. Diese im Neuen Testament grundlegende Überzeugung - sie hat<br />

ihren Ort vor allem in der Auseinandersetzung mit den Häresien - begegnet uns speziell im<br />

Epheserbrief, im Römerbrief, im Titusbrief, in der Apostelgeschichte und in der Apokalypse.<br />

Für die Väter spielt die Zurückführung der Kirche auf die apostolische Zeit gerade in der Aus-<br />

einandersetzung mit den Häresien eine wichtige Rolle. So sagt bezeichnenderweise Augustinus<br />

sehr geistreich:<br />

"Wenn vor Donatus eine Kirche bestand und die Erbschaft Christi nicht verlorengegangen<br />

war, so ist es der sicherste Weg, in der nämlichen Gewohnheit zu<br />

416<br />

Josef Hasenfuß, Glauben, aber warum? Aschaffenburg 1962, 198 bzw. 196-198.

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