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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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ζ.) Joh 21,2-13.<br />

178<br />

Adolf Kolping, Vorlesungsmanuskript.<br />

-172-<br />

Hier begegnet uns eine österliche Berufungs-Liste, in der eine Siebenergruppe dem Auf-<br />

erstandenen begegnet und durch ihn berufen wird. Die Gruppe besteht aus Simon-Petrus,<br />

Thomas und Nathanael, den Söhnen des Zebedäus, und zwei anderen Jüngern. Der Auferstande-<br />

ne erscheint den hier genannten Jüngern am See <strong>von</strong> Tiberias, also in Galiläa. Es handelt sich<br />

bei dieser Perikope um ein Nachtragskapitel, das jedoch mit größter Wahrscheinlichkeit dem<br />

Johannes-Evangelium <strong>von</strong> seinem Verfasser angefügt worden ist.<br />

Soweit also die vier namentlichen Berufungsgeschichten, die hier erwähnt werden sollten.<br />

Über diese Berufungsgeschichten hinaus tritt in den Evangelien eine geschlossene Gruppe <strong>von</strong><br />

zwölf Jüngern hervor, die auch Apostel heißen. Sie erwähnte ich bereits. Ich betonte, dass diese<br />

Gruppe so dominant ist, dass die Jüngerschaft in den Evangelien oft einfach mit ihr identisch<br />

ist, dass sie oft die Jünger schlechthin sind. So ist es durchgehend bei Matthäus. Die Synoptiker<br />

berichten <strong>von</strong> der Konstituierung dieser Gruppe - sie führen sie auf einen feierlichen Akt Jesu<br />

zurück -, Johannes berichtet nicht darüber, dennoch ist ihm die geschlossene Gruppe der Zwölf<br />

178<br />

nicht unbekannt .<br />

Die Jünger aus den irdischen Lebenstagen Jesu sind - wie gesagt - exemplarisch für alle spätere<br />

Jüngerschaft. Das dürfte der Grund sein, weshalb die Urkirche so viele Aussprüche Jesu zur<br />

Jüngerschaftsfrage und so viele Berufungsgeschichten überliefert hat. Die Berufungsgeschich-<br />

ten spielen eine große Rolle in der spirituellen Tradition der Kirche. Zurecht sind sie immer<br />

wieder ein wichtiger Gegenstand der Meditation gewesen.<br />

Die katholischen Exegeten Heinz Schürmann (+ 1999) und Paul Gaechter (+ 1983) und ver-<br />

schiedene weitere Forscher vertreten die Meinung und haben zu zeigen versucht, dass in den<br />

Kreisen der Jünger Jesu die Worte Jesu bereits zu seinen Lebzeiten nach Art der damaligen<br />

rabbinischen Lernmethoden gesammelt, nach Stichwörtern und Bedeutungszusammenhängen<br />

geordnet und auswendig gelernt worden sind. Besagte Exegeten vertreten die Meinung, dass

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