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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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191<br />

entwickelt in der Schrift “Le chrétien dans la théologie paulienne” und in dem Aufsatz “Pour<br />

192<br />

l'histoire du titre 'Apostolos' dans le Nouveau Testament” . Cerfaux geht aus <strong>von</strong> dem Verbum<br />

“zαποστtgλλgιν”, <strong>von</strong> einem Verbum, das im Neuen Testament, dem die äußerste Wichtigkeit der<br />

Sendung nicht unbekannt ist, sehr häufig verwendet wird. Auch in der Septuaginta findet es sich<br />

vielfach, insgesamt mehr als 700mal, meistens in der Übersetzung <strong>von</strong> “schalach”. Das Ver-<br />

bum meint in der <strong>Prof</strong>angräzität vorwiegend ein Senden, das “unter einem ganz bestimmten<br />

einmaligen und einzigartigen Gesichtspunkt erfolgt”, das “Auftrag bedeutet, der an die Person<br />

193<br />

des Gesandten geknüpft ist” . Der Ton liegt auf dem Willen des Sendenden, auf der Beauf-<br />

tragung und der Bevollmächtigung, nicht auf dem Akt der Sendung, auf der Tatsache des<br />

Sendens. Dafür hatte man im Griechischen ein anderes Wort, nämlich “πtgµπgιν”. Das Wort<br />

“zαποστtgλλgιν” begegnet uns unvergleichlich häufiger im Neuen Testament als das Verbum<br />

“πtgµπgιν”. Sofern es die Beauftragung und die Vollmacht des Gesandten betont, ist es also<br />

nuancierter als “πtgµπgιν”. Von dem Verbum “zαποστtgλλgιν” her bot sich nun als Substantiv<br />

“zαπtοστολος” als Bezeichnung für “Gesandter” an, zumal die gewöhnliche Bezeichnung für<br />

“Gesandter”, die Vo-kabel “ztαγγgλος”, bereits den festen spezifischen Sinn “Engel” hatte und<br />

“zαπtοστολος” im Pro-fangriechisch selten vorkam. Ähnlich hat man es ja mit dem Wort “zgiiλ-<br />

ησtια” gemacht. Dann wä-re das Christentum bei dem Terminus “Apostel” weithin schöpferisch<br />

gewesen. Die Kirche hätte, wie es auch mit anderen Beispielen belegbar ist, ein dunkles Wort<br />

ohne Geschichte aus der griechischen Sprache in Dienst genommen und ihre Führer damit<br />

benannt, um zum Ausdruck zu bringen, dass Jesus die Kirche gegründet hat, dass ihre Führer<br />

ihre ganze Autorität ihm zu verdanken haben, weil er sie gesandt hat. So konnte man nach-<br />

drücklich zum Ausdruck bringen, dass das Christentum so neu war wie die Gegenwart der Apo-<br />

194<br />

stel in der griechisch-römischen Welt .<br />

δ.) Das apostolische Sendungsbewusstsein - Fortsetzung<br />

191<br />

Lucien Cerfaux, Le chrétien dans la théologie paulienne, Lectio divina 33, Paris 1962, 109-111.<br />

192<br />

Lucien Cerfaux, Pour l'histoire du titre 'Apostolos' dans le Nouveau Testament, in: Révue de Science Religieux<br />

48, 1960, 76-92.<br />

193<br />

Vgl. Karl Heinz Rengstorf, Artikel “Apostolos” in: Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament, Bd.<br />

1, Stuttgart 1966, 397.<br />

194<br />

Lucien Cerfaux, Pour l'histoire du titre 'Apostolos' dans le Nouveau Testament, in: Révue de Science Religieux<br />

48, 1960, 76-92 bzw. 89-92.

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