25.01.2013 Aufrufe

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

-86-<br />

der Interpretamente, weil sich an diesem Interpretament die dogmengeschichtliche Entwicklung<br />

als Ausdruck für das Weitergehen der Sache Jesu orientiert hat oder weil dieses Interpretament<br />

sich durchgesetzt hat.<br />

Das Interpretament "Auferstehung" steht für ihn neben den Interpretamenten Erhöhung und<br />

Verklärung. Dem Interpretament Auferstehung erkennt er jedoch eine besondere Bedeutung zu,<br />

weil sich an ihm die dogmengeschichtliche Entwicklung orientierte, weil sich dieses Interpretament<br />

in der Geschichte durchsetzte.<br />

Dass die Rede <strong>von</strong> Auferstehung jünger ist als die Rede <strong>von</strong> Erhöhung, wird man nicht leugnen<br />

können. Wohl aber fragt sich, ob das alles lediglich Interpretament ist für das Weitergehen der<br />

Sache Jesu. Das Selbstverständnis des Neuen Testamentes und der Urgemeinde ist jedenfalls<br />

ein anderes.<br />

Für Marxsen wird in den Interpretamenten nichts über die Individualität Jesu ausgesagt. Für<br />

ihn ist Jesus nicht in seiner Individualität den welthaften Daseinsbedingungen entnommen und<br />

in die Daseinsbedingungen Gottes versetzt worden - das aber ist der unaufgebbare Sinn der<br />

Offenbarung -, sondern es geht ihm nur um das, was der Mensch erfährt, nämlich das Zum-<br />

Glauben-gekommen-Sein, die Sache Jesu gehe weiter.<br />

Der Grundansatz Marxsens ist rein immanent. Er gründet letzten Endes in einer agnostizisti-<br />

schen Philosophie. Das verbindet ihn mit Bultmann und Braun. Primärer Glaubensinhalt ist für<br />

Marxsen nicht die Auferstehung Jesu - das metaphysische Geschehen ist seiner Meinung nach<br />

unerkennbar und irrelevant -, primärer Glaubensinhalt ist vielmehr das Angebot Jesu, es in der<br />

Welt mit Gott zu wagen, das nach seinem Tod weitergeht. Dass dieses Angebot nach dem Tod<br />

Jesu weiterbesteht, wird mit Hilfe der Metapher "Auferstehung" interpretiert. Man braucht sich<br />

nach Marxsen indessen nicht auf die biblischen Interpretamente zu beschränken. Man kann<br />

auch einfach sagen: Jesu Glaube und Liebe sind <strong>von</strong> bleibender Bedeutung, auch nach dem<br />

Tode Jesu bleibt das Angebot, es in der Welt mit Gott zu wagen, oder noch einfacher, rein<br />

formal: Jesu Sache geht weiter.<br />

d) (Oster-)Glaube als Betroffenheit.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!