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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-321-<br />

für das apostolische Amt und umgekehrt. Was vom Petrusamt gilt, das gilt auch vom Amt der<br />

Apostel überhaupt. Lässt sich die Fortdauer des Petrusamtes aus dem Wesen dieses Amtes<br />

einsichtig machen, impliziert das die Einsichtigkeit der Fortdauer auch des apostolischen Amtes<br />

und umgekehrt. Hinsichtlich der Fortdauer des Petrusamtes können wir, zunächst jedenfalls,<br />

weniger <strong>von</strong> der faktischen Geschichte ausgehen als vom Sinn dieses Amtes.<br />

a.) Spekulative Überlegungen.<br />

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Aufgabe des Petrus wie auch der Zwölf heute nicht<br />

weniger wichtig und notwendig ist als in der Zeit der Gründung der Kirche. In dem Augenblick,<br />

als die Gemeinde Jesu zahlenmäßig wächst und die Mission weltweite Ausmaße annimmt, wird<br />

das Amt erst recht notwendig, das Amt des Petrus und der Zwölf. Weder die Bevollmächtigung<br />

des Petrus (Mt 16,18 f) noch die der Apostel (Mt 18,18) enthält daher auch nur die Andeutung<br />

einer Beschränkung auf die Gründungszeit der Kirche. Die hier, speziell Mt 16,18 und 18,18,<br />

angesprochenen Gewalten sind immer notwendig, und zwar in wachsendem Maße. Wenn die<br />

Ostkirche das für die Zwölf akzeptiert, nicht aber für Petrus, so ist das inkonsequent.<br />

Der Missionsbefehl Jesu (Mt 28) richtet sich auf alle Völker und Zeiten und verheißt den Bei-<br />

stand bis zum Ende der Welt. Die Bezeichnung der Apostel als "Licht der Welt" und "Salz der<br />

Erde" ist nur sinnvoll, wenn es immer Träger der Apostelsendung gibt.<br />

Zwar ist die besondere Stellung der Apostel und des Petrus einmalig und unwiederholbar, ihr<br />

Apostelsein. Das kann nicht übertragen werden, wohl aber ihre Sendungsvollmacht.<br />

Der natürliche Sinn der Bilder, die Jesus gebraucht, um die Vorrangstellung des Petrus auszu-<br />

drücken, impliziert die wesentliche Unentbehrlichkeit dieser Stellung für die Kirche. Eine<br />

einmalige Fundamentsetzung wäre beispielsweise ohnehin überflüssig gewesen, denn dann<br />

hätte die Felsenfunktion des Ecksteins Jesus genügt. Petrus ist ohnehin der Fels in Abhängigkeit<br />

<strong>von</strong> dem eigentlichen Felsen, <strong>von</strong> dem eigentlichen Fundament der Kirche.<br />

Für eine begrenzte Fundamentsetzung hätte das Fundament Jesus genügt. Wenn nun aber diese<br />

Funktion übertragen wird, so beginnt ein Prozeß, der irgendwie weitergehen muss. Zudem ist

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