25.01.2013 Aufrufe

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

-382-<br />

441<br />

gesunde Organismus scheidet heterogene, fremdartige, entgegengesetzte Elemente aus .<br />

Das Geheimnis der Katholizität bzw. des Universalismus der römischen Kirche ist letztlich das<br />

Prinzip der Einheit, dessen Wirksamkeit im primatialen Amt des römischen Bischofs wirksam<br />

ist. Dadurch ist die römische Kirche übernational. Die Geschichte zeigt, dass gerade in der<br />

Stärkung des römischen Zentrums der Kirche diese besonders unabhängig ist gegenüber den<br />

Nationalstaaten. Die Vorteile, die sich daraus ergeben, zeigten sich bei uns etwa augenfällig in<br />

der nationalsozialistischen Ära.<br />

Die Apostolizität, die ihren besonderen Ausdruck findet in der Lehre <strong>von</strong> der "successio<br />

apostolica", meint die kontinuierliche Einheit der Glaubensverkündigung und der Gnadenver-<br />

mittlung ("apostolicitas ordinis et doctrinae"). Diese Kontinuität aber kann nur garantiert sein<br />

durch die ununterbrochene Kette der Amtsnachfolge, eben das, was wir die apostolische<br />

Sukzession nannten. Diese ist nur materiell, wenn sie auf einer gültigen sakramentalen Weihe<br />

beruht. Formell ist sie aber, wenn mit dieser Weihe auch die legitime Sendung verbunden ist,<br />

eben die Jurisdiktion.<br />

Materiell ist sie in den orthodoxen Kirchen vorhanden, ebenso bei den anderen orientalischen<br />

Kirchen, möglicherweise zum Teil auch bei einigen Gemeinschaften der Reformation, wie bei<br />

der schwedischen Staatskirche oder bei den Anglikanern, möglicherweise, aber im allgemeinen<br />

beschränken sich die Gemeinschaften der Reformation auf eine Apostolizität des Wortes. Hier<br />

erneuerte man das Amt aus der Gemeinde.<br />

Calvin hat sich demgemäß selber als Träger apostolischer Vollmachten eingesetzt und in ein<br />

Konsistorium <strong>von</strong> Presbytern als apostolische Kirchenverfassung bestellt. Luther und die<br />

"Augustana" hätten die Bischöfe beibehalten, wenn sie, wie es heißt, rechte Bischöfe gewesen<br />

wären, das heißt, wenn sie das reformatorische Evangelium geduldet hätten (14,28). Im "Not-<br />

stand" und in Ablehnung des "Mechanismus" der Nachfolge erneuerten sie aber das Amt aus<br />

der Gemeinde. Im allgemeinen wird heute im Protestantismus die Bewahrhung des aposto-<br />

lischen Wortes für die Apostolizität genügend angesehen und die Verfassung der Kirche als<br />

441<br />

Vgl. auch Bernardin. Goebel, Katholische Apologetik, Freiburg 1930, 417-420.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!