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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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zeitig als Verheißungen mitgegeben worden sind. Das muss aus den biblischen Quellen erwie-<br />

sen werden, und zwar in historischer Beweisführung. Das ist der Obersatz. Es muss sich um<br />

Eigenschaften handeln, die öffentlich erkennbar und <strong>von</strong> Jesus her wenigstens implizit als<br />

wesentliche Züge seiner Kirche nachweisbar sind und mit dem Wesen der Kirche zusammen-<br />

hängen, das heißt, sie dürfen keine rein zufälligen Erscheinungen sein. Der Untersatz lautet<br />

dann: Diese Kennzeichen finden sich ausschließlich an der katholischen Kirche. Dieser Satz<br />

muss empirisch festgestellt werden. Dazu ist es notwendig, dass man sich auf viele Beobachtun-<br />

gen stützt und ein reifes Urteil hat. Man hat in der Vergangenheit diesen zweiten Schritt, den<br />

sogenannten Untersatz, noch abgestützt dadurch, dass man negativ darzulegen versuchte, dass<br />

diese Kennzeichen bei anderen Kirchen fehlen oder dass sie sich bei ihnen nicht in gleich<br />

ausgeprägter Form wie bei der katholischen Kirche vorfinden.<br />

388<br />

Der Obersatz fragt also nach der "quaestio iuris", der Untersatz nach der "quaestio facti" .<br />

Diese kurze Charakteristik des Weges der "notae" zeigt bereits, dass dieser Weg weniger<br />

kompliziert ist als der historische Weg.<br />

Der Wert dieses Weges besteht vor allem darin, dass er eine Ergänzung und Stütze des histori-<br />

schen Weges ist. Er hat zu dem vor allem den Vorteil, dass er den Blick für das innere Wesen<br />

der Kirche öffnet, also nicht bei der Legitimität ihrer Existenz stehen bleibt, sich also nicht auf<br />

eine rein formale Betrachtung der Kirche beschränkt.<br />

2. Die geschichtliche Entwicklung.<br />

Die Frage nach der Erkennbarkeit der Kirche Christi wurde schon gegen Ende der apostolischen<br />

Zeit akut, um die Wende vom ersten zum zweiten Jahrhundert und dann im zweiten Jahr-<br />

hundert, als sich Auffassungen über die Kirche entwickelten, die sich gegenseitig ausschlossen,<br />

als verschiedene Spaltungen die Kirche heimsuchten. Es erhob sich da die Frage, wo denn unter<br />

den diversen Christengemeinschaften, die sich als die Kirche Christi ausgaben, die wahre<br />

Kirche Christi zu finden sei. Wir stehen hier am Übergang <strong>von</strong> der apostolischen zur früh-<br />

388 4<br />

Albert Lang, Fundamentaltheologie II, München 1968, 155-157.

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