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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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chen für den Neuen Bund stiftet und befiehlt (Mk 14,22-25; Lk 22,15-20; Mt 26,26-29; 1 Kor<br />

11,23-25; Joh 13,1-3).<br />

Darin fügt sich endlich sehr gut der Missionsbefehl des Auferstandenen (Mt 28,18-20; vgl. Mk<br />

16,15-18) ein sowie der Auftrag zur Sündenvergebung (Joh 20,21-23; Lk 24,47 f; 2 Kor 5,19 f).<br />

Wir würden das Geheimnis der Inkarnation monophysitisch verstehen und damit missverstehen,<br />

würden wir meinen, Jesus müsse immer und vollständig aus dem Wissen und Wollen seines<br />

tieferen göttlichen Wesens handeln, er müsse <strong>von</strong> Anfang an aus einem klar bewussten Wissen<br />

über alles Zukünftige gelebt haben. Ebenso falsch wäre aber auch jenes andere Missverständnis,<br />

das nestorianische, nach dem Jesus einfach nur als Mensch verstanden wird, der wie die<br />

alttestamentlichen Propheten in besonderer Weise vom Göttlichen bestimmt gewesen ist. Dabei<br />

dürfen wir nicht vergessen, dass die Person und das Selbstbewusstsein Jesu für uns nicht<br />

durchschaubar und begreiflich sind, dass sie für uns ein “mysterium stricte dictum”sind.<br />

Daher muss der irdische Jesus die Kirche nicht explizit gestiftet und ihr die entsprechende Ord-<br />

nung gegeben haben. Falsch aber ist es auf jeden Fall, wenn man sagt, er sei nur ein Prophet ge-<br />

wesen und habe in seinem prophetischen Sendungsbewusstsein nichts anderes gewollt und im<br />

Sinn gehabt als die endgültige Aufrichtung des seit längerer Zeit in Israel erwarteten Messias-<br />

reiches.<br />

e.) Jesu Basileia-Predigt.<br />

Man kann nicht <strong>von</strong> Jesus und seiner Verkündigung sprechen, ohne auch <strong>von</strong> der Königsherr-<br />

schaft Gottes zu sprechen. Deren Nähe ruft er aus, ja, er bringt sie gar, die Königsherrschaft<br />

Gottes. Die “βασιλgtια” Gottes ist der entscheidende Inhalt der Predigt Jesu. Die Wortverbin-<br />

dung “βασιλgtια” Gottes hat man oft mit Königreich Gottes oder Reich Gottes übersetzt - das<br />

ist statisch -, besser ist es, die “βασιλgtια” Gottes mit Königsherrschaft Gottes zu übersetzen -<br />

also dynamisch.<br />

Der Begriff der “βασιλgtια” ist ein Zentralbegriff in den Evangelien. Das ganze Auftreten Jesu<br />

<strong>von</strong> Nazareth, ja, seine ganze Gestalt steht im Zeichen der Verkündigung dieser Gottesherr-<br />

schaft. Die “βασιλgtια”-Predigt steht im Mittelpunkt der Reden Jesu.

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