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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-389-<br />

"Die Kirche ist schon an und für sich, nämlich wegen ihrer wunderbaren Ausbreitung,<br />

vorzüglichen Heiligkeit und unerschöpflichen Fruchtbarkeit in allem<br />

Guten, wegen ihrer katholischen Einheit und unüberwindlichen Fortdauer ein<br />

großartiger und beständiger Beweisgrund ihrer Glaubwürdigkeit und ein unwiderlegliches<br />

Zeugnis für ihre göttliche Sendung" (DS 3013).<br />

Die Betrachtung der Kirche <strong>von</strong> diesen Beglaubigungszeichen aus, das ist die reine "via empiri-<br />

ca". Hier werden die Kennzeichen als nicht auf dem Hintergrund der Weisungen und der Ver-<br />

heißungen Jesu gesehen, sondern für sich, als <strong>von</strong> Gott gesetzte Leuchtzeichen, die gewisser-<br />

maßen als solche eine unmittelbare Beglaubigung der Kirche durch Gott darstellen. Man könnte<br />

auch noch andere Phänomene als die durch das I. Vaticanum genannten namhaft machen, die<br />

als außergewöhnlich aufzuzeigen wären. Entscheidend ist, dass hier regressiv-analytisch ver-<br />

fahren wird, ausgehend <strong>von</strong> der konkreten "ecclesia <strong>catholica</strong>". Um diesen unmit-telbaren Be-<br />

weisgang hat sich vor allem die deutsche Theologie des 19. Jahrhunderts bemüht. Für Johann<br />

Adam Möhler (+ 1838) ist "die Kirche ein fortgesetztes Wunder des Gottesgeistes, ein Beweis<br />

447<br />

seines steten, unmittelbaren Einwirkens" . Für Möhler ist die Einheit der Kirche "das Kriteri-<br />

448<br />

um schlechthin für die Glaubwürdigkeit der Offenbarung" . Aber auch andere, wie Franz Xa-<br />

ver Dieringer (+ 1876) und Johann Sebastian <strong>Dr</strong>ey (+ 1853) sowie vor allem Kardinal De-<br />

champs (+ 1883) sahen das entscheidende Glaubwürdigkeitskriterium der Kirche in dem Wun-<br />

der der Kirche selbst. Die Aussage des Konzils ist daher eine Bestätigung dieses Weges.<br />

Sehen wir uns die vom I. Vaticanum genannten Glaubwürdigkeitsmotive der Kirche im Ein-<br />

zelnen an:<br />

Wir können dabei die wunderbare Ausbreitung der Kirche und ihre unüberwindliche Fortdauer<br />

zusammenfassen, denn diese beiden Phänomene gehören innerlich zusammen. Das I. Vatica-<br />

num spricht hier <strong>von</strong> "admirabilis propagatio" und der "invicta stabilitas".<br />

2. Admirabilis propagatio, invicta stabilitas.<br />

447<br />

Johann Adam Möhler, Die Einheit in der Kirche oder das Prinzip des Katholizismus, Tübingen 1825, Hrsg.<br />

<strong>von</strong> <strong>Joseph</strong> Rupert. Geiselmann, Köln 1957, 147.<br />

448<br />

Ebd., 160; vgl. dazu: Paul Werner Scheele, Einheit und Glaube, Johann Adam Möhlers Lehre <strong>von</strong> Einheit<br />

der Kirche und ihre Bedeutung für die Glaubensbegründung, München 1964.

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