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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz, sondern die aus Glauben an Christus,<br />

die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens -, um zu erkennen ihn und die<br />

Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinem Leiden, indem ich<br />

seinem Tod gleichgestaltet werde und vielleicht zur Auferstehung der Toten<br />

gelangen möge. Nicht, dass ich es schon ergriffen hätte oder schon zur Vollendung<br />

gekommen wäre; ich jage ihm aber nach, ob ich es wohl ergreifen<br />

möchte, weil ich auch <strong>von</strong> Christus Jesus ergriffen worden bin" (Zürcher Bibel).<br />

Die Begegnung mit dem Auferstandenen hat in Paulus einen völligen Wandel hervorgerufen. Er<br />

erklärt, er sei "<strong>von</strong> Jesus Christus ergriffen worden" (Phil 3,12). Das gilt aber nicht nur für ihn,<br />

sondern auch für die übrigen Zeugen der Auferstehung Jesu. Im Osterzeugnis geht es Paulus<br />

darum, die Begegnung, die ihn verwandelt hat, weiterzutragen. So machen es auch die übrigen<br />

Osterzeugen in ihrem apostolischen Wirken. In diesem Kontext kann Paulus sein Apostelamt<br />

beweisen, nicht nur mit der Aussage, dass er "Jesus, unseren Kyrios" gesehen hat (1 Kor 9,1),<br />

sondern auch damit, dass die Korinther sein "Werk im Kyrios" sind (1 Kor 9,1).<br />

Im 2. Kapitel des ersten Korintherbriefes betont er dann, dass seine Rede und seine Predigt<br />

"nicht in überredenden Weisheitsworten, sondern im Erweis <strong>von</strong> Geist und Kraft" bestand,<br />

damit, wie er sagt, "euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe"<br />

(1 Kor 2,4 f).<br />

Seine Zeugenschaft wie die der anderen ist daher nicht nur ein referierendes Weitersagen <strong>von</strong><br />

jenem geheimnisvollen Augenblick der ihn umwandelnden Begegnung mit Christus, sondern<br />

geisterfülltes Zeugnis für das, was die, denen die Begegnung nicht zuteil geworden ist, in seiner<br />

beweiskräftigen Qualität nicht so nachvollziehen können. Daher ist das Zeugnis zusammen zu<br />

sehen mit dem, was aus der Predigt wird, mit der Jesus-Gemeinde, die das Produkt des Oster-<br />

glaubens bzw. der Osterverkündigung ist.<br />

Paulus selbst braucht für sich über die Glaubwürdigkeit der Erfahrung, wie er sie 1 Kor 9,1<br />

("Habe ich nicht Jesus, unseren Herrn, gesehen?") ausspricht, nicht weiter nachzudenken. Die<br />

Erkenntnis der Glaubwürdigkeit und der Glaubensgehorsam fallen bei ihm in einem ganzheitli-<br />

chen Akt zusammen. Er ist überwältigt <strong>von</strong> dieser Erfahrung. Das Widerfahrnis belegt ihn ganz<br />

mit Beschlag. Und seine Überzeugung wird durch die Erfahrungen seines Missionarslebens und<br />

durch die Wirkungen der Osterbotschaft immer neu legitimiert. Das ist ein wichtiges Moment

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