demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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numerische und als organische Einheit, als innere und als äußere Einheit.
Einheit meint Einzigkeit, also numerische Einheit (singularitas, unicitas) und innere Einheit und
Geschlossenheit (unitas essentialis). Der Gegensatz zu der Einzigkeit wäre die Mehrheit oder
Vielzahl von Kirchen, der Gegensatz zur Einheit, verstanden als innere Einheit und Geschlos-
senheit, wären Spaltungen und Trennungen.
Jesus vergleicht die Kirche mit einem Weinberg, einem Acker, einem Haus, das auf Felsgrund
gebaut ist. Er betont die Notwendigkeit von Einheit und Geschlossenheit für den Fortbestand,
wenn er etwa sagt: "Jedes Reich, das in sich selbst gespalten ist, zerfällt, und jede Stadt und
jedes Haus, das in sich selbst gespalten ist, kann nicht Bestand haben" (Mt 12,25 parr.). Er will
die zerstreuten Kinder Gottes zusammenführen (Joh 11,52).
Die Urkirche hat dieses Anliegen Jesu sehr ernst genommen. Sie ist geradezu zu einem leuch-
tenden Vorbild und Ideal der Einheit geworden. Apg 2,42 heißt es: "Sie verharrten in der Lehre
der Apostel, in der brüderlichen Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet". Apg 4,32 heißt
es: "Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele".
Im Neuen Testament tritt die Sorge um die Einheit besonders im Johannesevangelium hervor.
Joh 10,16: "Noch andere Schafe habe ich, die nicht aus dieser Hürde sind ...". Hier geht es um
die Einheit im Blick auf den Gegensatz von Juden und Heiden (vgl. Joh 11,52; Apg; Röm; Gal;
Eph). Joh 17 geht es um die innere Einheit der Jesus-Jünger. Im ersten und zweiten Korinther-
brief geht es um die Einheit der Kirche mit den Enthusiasten, in den Pastoralbriefen, im ersten
Johannesbrief und in der Apokalypse (Offb 2 f) um die Einheit zwischen Kirche und Irrlehrern.]
Eine besondere Rolle spielt die innere Einheit im Johannesevangelium, im ersten Korintherbrief
und im Epheserbrief. Aber sie ist das Grundthema aller neutestamentlichen Schriften, sofern sie
ja im Wesen der "βασιλgtια"-Verkündigung Jesu liegt, in der es um die Sammlung des alttesta-
mentlichen Gottesvolkes geht.
Johannes sieht den Grund der Einheit der Gläubigen in der Einheit des Sohnes mit dem Vater
(Joh 17,11.21.23). Diese wirkt sich darin aus, dass der Sohn den "Namen" des Vaters offenbart
(Joh 17.6.12.26), dass er für sein Volk und die "zerstreuten Kinder Gottes" stirbt (Joh 11,51 f).