25.01.2013 Aufrufe

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

-396-<br />

chisch-hierarchische Leitung der Kirche, denn dann könnte man sogleich fragen, weshalb diese<br />

Leitung nicht den auflösenden und auseinanderstrebenden Einflüssen unterliegt, die <strong>von</strong> dem<br />

menschlichen Egoismus, <strong>von</strong> dem völkischen Partikularismus, manchmal auch <strong>von</strong> den<br />

Machtmitteln des Staates sowie <strong>von</strong> Wissenschaft und Kultur unterstützt werden. Die Macht<br />

der zentrifugalen Kräfte hat zwar wiederholt einzelne Teile der Kirche abgesprengt, die dann<br />

jedoch ein Vielfaches ihrer Lebenskraft gegenüber der Mutterkirche verloren. Diese selbst<br />

457<br />

wurde dadurch jedoch nicht im Kern getroffen .<br />

4. Eximia sanctitas, inexhausta in omnibus bonis fecunditas.<br />

Nun bleibt uns noch als letztes Glaubwürdigkeitskriterium die "eximia sanctitas", verbunden<br />

mit der "inexhausta in omnibus bonis fecunditas". Auch die Heiligkeit der Kirche hatten wir zu-<br />

gleich als Kennzeichen der wahren Kirche gemäß den Aussagen des Neuen Testament verstan-<br />

den. Im Verständnis des I. Vatikanischen Konzils ist sie zugleich ein Zeichen des übernatürli-<br />

chen Ursprungs der Kirche und der <strong>von</strong> ihr verkündeten Offenbarung, also ein "motivum credi-<br />

bilitatis".<br />

Angesichts der Unzulänglichkeit und der Schwäche des Menschen manifestiert sich in<br />

heroischer Heiligkeit, verstanden als dauernder Besitz und fortgesetzte Übung der göttlichen<br />

wie der Kardinaltugenden und der übrigen mit ihnen verbundenen Tugenden auch unter<br />

schwierigsten Verhältnissen, etwas Göttliches. Die Erfahrung lehrt, dass hier natürliche Kräfte<br />

nicht ausreichen. Dementsprechend heißt es in dem öfters zitierten grundlegenden Werk<br />

Benedikts XIV. "De beatorum canonisatione": "Virtus ... heroica ... requirit omnium virtutum<br />

complexum, promptitudinem, dilectationem et constantiam in actibus heroicis patrandis: quod<br />

458<br />

naturaliter fieri nequit" . In der sogenannten Kanonisation der Heiligen spielt gerade das<br />

Leben eine gro-ße Rolle, speziell wenn es die verschiedensten, auch weiter <strong>von</strong>einander<br />

entfernten Tugenden zu einer harmonischen Einheit verbindet.<br />

Im zweiten Traktat hatten wir gerade das moralische Wunder der Persönlichkeit Jesu <strong>von</strong><br />

457 4<br />

Albert Lang, Fundamentaltheologie II, München 1968, 178 f.<br />

458<br />

Benedikt XIV (Prosper Lambertini), De beatorum canonisatione, lib. III, cap. 21.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!