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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-393-<br />

"1. Es hat eine Organisation, die sich über die ganze damalige Welt erstreckte.<br />

Es war ein Staat im Staate, darum hat es Konstantin benutzt und sich dienstbar<br />

ge-macht. 2. Es beseitigt Totes und Verwesendes, es macht einen Strich durch<br />

alles Frühere, räumt mit allen an-deren Göttern auf und verkündet die Alleinherrschaft<br />

des Einen. 3. Es gibt eine ganz neue Stellung zu Gott. Der einzelne<br />

mensch soll zu Gott kommen, und der wird ihm helfen. Gott will, dass du den<br />

sittlichen Geboten gemäß lebst, aber er weiß auch, dass du schwach bist, und<br />

452<br />

vergibt dir, wenn du es nicht kannst und hilft dir zum Guten" .<br />

Aber diese Erklärungen befriedigen nicht, sie geben vielmehr neue Fragen auf, speziell der<br />

453<br />

zweite und der dritte Punkt .<br />

3. Catholica unitas.<br />

Damit kommen wir zu einem neuen "signum" der Kirche, nämlich zur "<strong>catholica</strong> unitas" Es<br />

fasst zwei Eigenschaften der Kirche zusammen: ihre Einheit und ihre Katholizität, Eigen-<br />

schaften, die wir bereits im Zusammenhang mit den "notae" hervorgehoben haben. Das Be-<br />

sondere dieses Kriteriums besteht darin, dass die Einheit mit möglichst großer und mannigfa-<br />

cher Verschiedenheit in bezug auf Vokstum, Rasse, Sprache usw. besteht. Die Einheit der Kir-<br />

che zeitlich und räumlich ist ein auffallendes Phänomen. Adolf <strong>von</strong> Harnack (+ 1931) gesteht<br />

in seinem Buch "Das Wesen des Christentums": "Die römische Kirche ist das umfassendste und<br />

gewaltigste, das komplizierteste und doch am meisten einheitliche Gebilde, welches die Ge-<br />

454<br />

schichte, soweit wir sie kennen, hervorgebracht hat" .<br />

Diese Einheit findet sich so nicht bei den großen Weltreligionen wie auch innerhalb der<br />

verschiedenen Konfessionen des Christentums, die ja außerhalb des katholischen Christentums<br />

ungeheuer zahlreich sind. Auch im Verhältnis der verschiedenen autokephalen Kirchen der<br />

Orthodoxie gibt es Differenzen in der Lehre, oft auch in wichtigen Punkten. So hält beispiels-<br />

weise die russisch-orthodoxe Kirche die Infusionstaufe für gültig und tauft dementsprechend<br />

solche, die "per infusionem" getauft sind und zu ihr übertreten, nicht aufs neue. Die griechisch-<br />

452<br />

Ulrich <strong>von</strong> Wilamowitz-Moellendorff, Der Glaube der Hellenen, 2. Band, Berlin 1932, 528 f.<br />

453<br />

Vgl. Johannes Brinktrine, Offenbarung und Kirche, Bd. II, Paderborn 1949, 276-281; Albert Lang, Fun-<br />

4<br />

damentaltheologie II, München 1968, 176 f.<br />

454<br />

Adolf <strong>von</strong> Harnack, Das Wesen des Christentums, Leipzig 1902, 153.

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