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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-69-<br />

gen nicht ab. So unsicher Ort, Zahl, Folge und manche Umstände der Erscheinungen sind, so<br />

unbestreitbar sind die Tatsächlichkeit und der wesentliche Inhalt der Erscheinungen in den<br />

49<br />

Osterfragmenten .<br />

Eine Harmonisierung der österlichen Ereignisse ist bei den Osterfragmenten nicht möglich,<br />

jeden-falls nicht überzeugend, weil die Evangelien Ausschnitte <strong>von</strong> dem Ostergeschehen<br />

bringen, zum Teil in summarischer Zusammenfassung und vor allem unter kompositionellen<br />

50<br />

und kerygmati-schen Gesichtspunkten. Das bedingt die Freiheit in der Darstellung , die aber<br />

stets im Dienst der eigentlichen Aussage steht.<br />

Schauen wir uns die Osterfragmente in ihrer Gesamtheit an, so ist auch hier festzustellen, dass<br />

sie die Auferstehung selbst nicht beschreiben. Diese geschah ohne irdische Zeugen. Später, in<br />

den apokryphen Evangelien, ist das anders. So wird etwa im Petrusevangelium (9,35 - 11,44)<br />

51<br />

der Vorgang der Auferstehung selber geradezu phantasievoll ausgestaltet . Die Evangelien<br />

berichten nichts über den Vorgang der Auferstehung, sie berichten lediglich über die Auf-<br />

findung des leeren Grabes und über eine Reihe <strong>von</strong> Erscheinungen des Auferstandenen vor<br />

seinen Jüngern.<br />

Wenn wir bei den Osterzeugnissen der Evangelien <strong>von</strong> Fragmenten sprechen, so geschieht das<br />

deshalb, weil es sich hier nur um kurze und knappe Ausschnitte aus dem recht verwickelten Ge-<br />

schehen der Ostertage handelt. Es ist schon bezeichnend, dass uns hier Fragmente überliefert<br />

werden, ohne dass die Evangelisten Vollständigkeit in ihren Berichten erstrebt haben. Das ist<br />

nicht die Art der dichtenden Sage. Daher ist es auch uns nicht möglich, den genaueren Verlauf<br />

der Ereignisse zu rekonstruieren. Der Glaube hat eben andere Präferenzen als die Legende oder<br />

die Fiktion.<br />

Die Evangelisten ließen daher auch die Divergenzen in den verschiedenen Berichten stehen, so<br />

49<br />

Werner Bulst, Art. Auferstehung Christi III: Der fundamentaltheologische Aspekt der Auferstehung Christi,<br />

2<br />

in: Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. I, Freiburg 1957, 1037.<br />

50<br />

Ebd.<br />

51 3<br />

Vgl.Edgar Hennecke, Wilhelm Schneemelcher, Neutestamentliche Apokryphen, Tübingen 1959, 122 f.

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