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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Verfolger zu einem glühenden Anhänger Jesu wurde (Apg 9,3-18; 22,3-16; 26,12-30; Gal 1,15;<br />

1 Kor 15,9; Phil 3,4). Paulus empfing die Taufe in Damaskus und begann nach einem vor-<br />

übergehenden Aufenthalt in Arabien, in Damaskus in den Synagogen zu verkündigen, dass<br />

"Jesus der Messias und der Sohn Gottes" sei (Apg 9,20.22.26-29). Das brachte ihm eine solche<br />

Opposition ein, dass sein Leben in Gefahr kam, weshalb er sich nach Tarsus in seine Heimat<br />

zurückzog (Apg 9,30). Von Tarsus aus wurde er durch Barnabas nach Antiochien gerufen, wohl<br />

nachdem er sich mehrere Jahre in Tarsus aufgehalten hatte. Es ist nicht auszuschließen, dass er<br />

während dieser Zeit in der Umgebung dieser Stadt, wenigstens in kleinerem Maßstab, missiona-<br />

risch tätig geworden ist. In diesen Jahren reifte wohl in ihm die Erkenntnis, dass die Heiden-<br />

völker sein eigentliches Wirkungsfeld sein sollten (Gal 1,16; Röm 15,15 f).<br />

Dabei begann Paulus mit seiner Missionspredigt stets in den Synagogen der Städte in den<br />

Provinzen der Mittelmeerwelt, dort, wo die Diaspora-Juden ihre religiösen Zusammenkünfte<br />

hielten. Bei ihnen fanden sich auch die ehemaligen Heiden ein, die sich als Proselyten und<br />

Gottesfürchtige dem Judentum angeschlossen hatten. In verschiedenen Missionsreisen brach<br />

Paulus mit jeweils einigen Gefährten <strong>von</strong> Antiochien auf. So kam er nach Salamis auf Zypern,<br />

Antiochien in Pisidien, nach Ikonium, Lystra und Derbe und Perge in Kleinasien. Wie aus der<br />

Apostelgeschichte hervorgeht, hat die Mehrheit der Diaspora-Juden allerdings die Botschaft des<br />

Paulus entschieden abgelehnt. Die erregten Diskussionen, die er mit ihnen hatte, gingen oft in<br />

Tumulte über und führten dazu, dass er nicht selten mit Gewalt und unter Misshandlungen<br />

zusammen mit seinen Gefährten vertrieben wurde. Dabei stachelten die Juden zuweilen auch<br />

ihre heidnischen Mitbürger zur Gewaltanwendung auf. Dennoch fand Paulus überall einige<br />

aufnahmebereite Herzen, vor allem bei ehemaligen Heiden, so dass überall kleine Gemeinden<br />

entstanden. Das waren so etwas wie aktive Zellen, <strong>von</strong> denen aus die christliche Botschaft<br />

weiterwirken konnte. Die Misshandlungen und die Vertreibungen hatten dabei den positiven<br />

Effekt, dass Paulus immer wieder an andere Orte kam.<br />

In diesen Gemeinden hatte Paulus <strong>von</strong> Anfang an nicht die Gesetzesverpflichtung bzw. die<br />

Beobachtung der jüdischen Ritualvorschriften gefordert. Die Gesetzesfreiheit für die Neube-<br />

kehrten war gewissermaßen ein zentraler Punkt seiner Verkündigung, der ihn freilich auch bald<br />

mit den eigenen Glaubensgenossen in Konflikt brachte. Auf dem so genannten Apostelkonzil<br />

wurde dieses Problem zumindest theoretisch gelöst, während es jedoch noch lange Zeit weiter-

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