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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-234-<br />

die Verwirklichung der apostolischen Vollmacht in anderer Weise zukommt, nämlich in der<br />

Weise des letzten, zusammenfassenden und vereinheitlichenden Prinzips. Als der "Hausver-<br />

walter" ist er in besonderer Weise in der Nachfolge des Messias, der aber seinerseits letztlich<br />

211<br />

allein der "Hausherr" bleibt .<br />

Das, was die Bilder der verschiedenen Primats-Stellen bei aller Verschiedenheit in der Akzentu-<br />

ierung eint, das ist die Stellvertretung Jesu, das Prinzip der apostolischen Vollmacht überhaupt,<br />

die Petrus dann aber in der Weise der letzten Zusammenfassung und Vereinheitlichung zu-<br />

kommt.<br />

Für uns ist das Entscheidende, dass eine dem Messias selbst zukommende Gewalt eine zeichen-<br />

hafte Fortsetzung in bestimmten Menschen erfährt, dass der Messias Stellvertreter und Nachfol-<br />

ger hat, und dass die messianische Gewalt, woran bestimmte Personen partizipieren, in der<br />

Person des Petrus kulminiert.<br />

Das ist freilich für reformatorisches Denken, das in besonderer Weise mit der Einmaligkeit und<br />

mit der Einzigkeit der Heilssendung Ernst machen möchte, eine Vorstellung, die schwerlich<br />

212<br />

anzunehmen ist . Die Reformatoren sind gewissermaßen allergisch gegen jede Form <strong>von</strong><br />

Heilsvermittlung oder Stellvertretung. Dieses Prinzip hingegen, das hier sichtbar wird, ist das<br />

Grundgesetz der Heilsgeschichte überhaupt, wir sprechen hier <strong>von</strong> dem inkarnatorischen<br />

Prinzip. Im katholischen Denken begegnet es uns auf Schritt und Tritt.<br />

d.) Petrus im Protestantismus.<br />

Die Petrusstellen waren <strong>von</strong> jeher im Protestantismus eine gewisse crux, speziell Mt 16,18.<br />

Schon immer hat man diese Stellen in einer künstlichen Exegese bagatellisiert oder minimali-<br />

siert, oder man hat versucht, dabei <strong>von</strong> der Person des Petrus abzulenken.<br />

So weist Martin Luther in der Erklärung dieser Stelle darauf hin, dass die Kirche auf dem<br />

211<br />

Leo Scheffczyk, Das Unwandelbare im Petrusamt, Berlin 1971, 29.<br />

212<br />

Ebd., 30.

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