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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-336-<br />

in der Kirche erfließt demgemäß aus dem Apostelamt und steht mit ihm im Zusammenhang<br />

(vgl. 1 Clem 42).<br />

In der apostolischen Sukzession geht es nicht um die Autorität der späteren menschlichen<br />

Amtsträger, sondern um die Autorität und Sendung Jesu selbst, die zeichenhaft lebendig<br />

erhalten werden soll in den menschlichen Amtsträgern. Das Amt hat somit einen quasi-sakra-<br />

mentalen Sinn. Das ist eine Ordnung, die letztlich in der inkarnatorischen Struktur des Heiles<br />

gründet. Das Amt erinnert an die Souveränität Gottes im Heilsgeschehen. Darum der Terminus<br />

"Hierarchie", der ja zunächst nicht "heilige Herrschaft" bedeutet, sondern "heiliger Anfang"<br />

oder "heiliger Ursprung".<br />

Das Amt oder die Hierarchie bzw. die hierarchische Struktur der Kirche soll die unantastbare<br />

Bedeutung Jesu bei der Heilsverwirklichung auch des jetzigen geschichtlichen Menschen<br />

symbolisch sichtbar und wirksam machen. Der entscheidende Sinn des Amtes wird durch den<br />

Begriff der Repräsentation oder Stellvertretung getroffen. Der Amtsträger repräsentiert den<br />

Logos und Gott. Der Amtsträger steht an der Stelle dessen, den er vertritt. Im Amt und in einem<br />

ganz spezifischen Sinn im Petrusamt bleibt die Autorität Jesu bzw. Gottes zeichenhaft lebendig.<br />

Der Amtsträger steht an der Stelle dessen, den er vertritt. Das wird man nicht als Anmaßung<br />

empfinden, wenn man sieht, dass kein Amtsträger das Amt für sich selbst ausüben und nutzen<br />

kann, dass er für seine Person auf die anderen Amtsträger angewiesen ist, nicht anders als die,<br />

die nicht am Amt partizipieren.<br />

Das Amt dient der Hervorhebung der göttlichen Souveränität im Heilsgeschehen, einer Souve-<br />

ränität allerdings, die sich sichtbar an menschliche Ordnungen und Gestalten knüpft, um so dem<br />

Menschen in seiner Geschichtlichkeit und Leibhaftigkeit begegnen zu können.<br />

β.) Vermitteltes Heil.<br />

Im Repräsentations- oder Stellvertretungssgedanken liegt der Gedanke der Vermittlung des<br />

Heiles beschlossen. In der faktischen Heilsordnung ist das Heil mittlerisch, es ist stets ver-<br />

mitteltes Heil. Das gilt bereits für das Alte Testament. Das muss nicht so sein, aber faktisch ist

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