demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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ist. Demgegenüber ist Jesus der Stärkere, unüberwindlich und unvergänglich, damit aber auch
seine "zgiiλησtια", und zwar durch die von Simon ausgeübte Funktion des Felssteines. Die
Aufgabe des Petrus ist es nicht nur, die irdische Vergänglichkeit zu verhindern, sondern ebenso
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auch, die Macht Satans zu überwinden .
εε.) Die Schlüssel des Himmelreiches.
"δtωσω σοι τας iλg˜ιδας τ˜ης βασιλgtιας τ ˜ων οzυkαν ˜ων". Zwar ist dieser Terminus "Himmelreich"
typisch für Matthäus, aber der Kern des Verses stammt sicher aus einer vormatthäischen Quelle.
Ich wies bereits darauf hin, dass mit der Ordination des Rabbi unter anderem die Übergabe des
Schlüssels verbunden war. Der Schlüssel ist das Sinnbild der Erkenntnis, die der neue Rabbi
darüber hat, wie man Zugang zur "βασιλgtια" bekommt. Lk 11,52 heißt es: "Wehe euch, ihr
Schriftgelehrten, ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen; ihr seid nicht eingetre-
ten, und denen, die eintreten wollten, habt ihr es verwehrt". Die Übergabe der Schlüssel be-
zeichnet also den autoritativen Dienst am Wort. Das Bild des Schlüssels begegnet uns auch in
der Apokalypse, wo der Kyrios sagt: "Ich habe die Schlüssel des Todes und der Unterwelt"
(Offb 1,18). Es besteht eine Beziehung zwischen dem Haus der Kirche, das soeben erwähnt ist,
und dem himmlischen Haus, dessen Schlüssel Petrus erhält. Petrus öffnet nach dem Tode Jesu
und nach seiner Auferstehung durch seine Predigttätigkeit das Tor zum Himmel, anders als die
Pharisäer, die nach den Worten Jesu den Himmel geradezu verschließen. Das Bild von der
Schlüsselübergabe wird aber nicht voll ausgeschöpft, wenn wir dabei nur an die Wortverkündi-
gung denken. Es deutet auch auf ein autoritatives Leitungsamt hin. Das wird vor allem deutlich,
wenn der Kyrios der Apokalypse als Schlüsselinhaber apostrophiert wird (Offb 1,18). Dieser
Gedanke wird auch nahegelegt durch Jes 22,15-22, wo Schlüsselgewalt so viel bedeutet wie
Eintritt geben in den Palast oder Zugang zum König. Zu der Predigttätigkeit, zu dem autoritati-
ven Dienst am Wort kommt der autoritative Leitungsdienst. Beide Aspekte klingen in diesem
Bild von der Schlüsselübergabe an. Es geht also um eine umfassende Stellung des Petrus
innerhalb der "βασιλgtια". Es meint: Petrus kann rechtskräftig für den Bereich der Himmel, das
heißt vor Gott, Entscheidungen auf Erden, das heißt unter den Menschen, treffen, und zwar im
Hinblick auf die Verkündigung wie auch im Hinblick auf die Disziplin. Das Bild von dem
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Adolf Kolping, Vorlesungsmanuskript, Traktat III.