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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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348<br />

Ebd., 77 f.<br />

-315-<br />

348<br />

Durch die lückenlose Aufeinanderfolge der Bischöfe wird das "depositum fidei" gesichert .<br />

Als erster hat der Kirchenvater Irenäus <strong>von</strong> Lyon (+ 202) die Theorie <strong>von</strong> der apostolischen<br />

Sukzession in Worte gefasst. Ich sprach bereits da<strong>von</strong>. Durch das lebendige Amt des Bischofs,<br />

der in der apostolischen Sukzession steht, in der Kette der Handauflegungen, wird die apostolische<br />

Lehrtradition verbürgt. Von Anfang an gibt es nicht nur den Zeugen, der an das Wort<br />

gebunden ist, sondern auch das Wort, das an den Zeugen gebunden ist. Es ist aber da<strong>von</strong><br />

auszugehen, dass nicht er, Irenäus, sie erfunden hat, da ja schon vor seiner Zeit die Bischofslisten<br />

aufgestellt wurden, wie es Hegesipp (+ um 180) in der Mitte des zweiten Jahrhunderts<br />

bezeugt, wenn auch diese Listen historisch nicht zuverlässig sind, so sind sie doch ein Spiegel<br />

der Überzeugung innerhalb der Kirche, dass ihre Katholizität auf ihrer inneren Kontinuität<br />

beruhe, die ihrerseits durch die Sukzession des "ordo episcoporum" verbürgt wird.<br />

Der gleiche Sachverhalt wird auch deutlich, wenn sich die Bischöfe stets dessen bewußt waren,<br />

dass sie Nachfolger der Apostel seien. Dieser Gedanke ist uns verschiedentlich bei den Vätern<br />

verbürgt. Ich erinnere nur an Firmilian <strong>von</strong> Cäsarea in Kappadozien (+ um 268) und seinen<br />

Brief an Cyprian (+ 258), wo er <strong>von</strong> der katholischen Kirche spricht "in der wir leben, wir die<br />

349<br />

wir die Nachfolger der Apostel sind" . Ebenso schreibt Cyprian (+ 258) an Papst Cornelius:<br />

"Wir mühen uns und wir müssen uns darum bemühen, die vom Herrn und vermittels der Apostel<br />

350<br />

auch uns, ihren Nachfolgern, überlieferte Einheit zu bewahren" . Selbst Hieronymus (+ 419<br />

oder 420), der - wie gesagt - die Macht der Bischöfe möglichst einzuschränken bemüht war,<br />

kann sich der alten Tradition nicht verschließen, wenn er schreibt:<br />

"Überall dort, wo es einen Bischof gibt, sei es zu Rom, zu Gubbio, zu Konstantinopel,<br />

zu Reggio, zu Alexandria oder zu Tunis, besitzt er die gleiche Wür-<br />

351<br />

de, das gleiche Priestertum ... . Alle sind Nachfolger der Apostel" .<br />

Deshalb weiß der Bischof, wenn er sein Amt übernimmt, dass er das nicht als Oberhaupt einer<br />

349<br />

Firmilian, Epistula 75, 16; vgl. Jean Guyot, Hrsg., Das apostolische Amt, Mainz 1961, 78.<br />

350<br />

Cyprian, Epistula 45, 3; vgl. Jean Guyot, Hrsg., Das apostolische Amt, Mainz 1961, 78.<br />

351<br />

Hieronymus, Epistula 146: PL 1194.

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