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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-387-<br />

im Jahre 484 die Exkommunikation und Absetzung über den Patriarchen Akazius <strong>von</strong> Kon-<br />

stantinopel aussprechen musste, weil dieser die monophysitische Irrlehre begünstigte. Wie-<br />

derholt schritten die Päpste auch im Osten ein, besonders gegen den Monotheletismus des<br />

Patriarchen Sergius sowie gegen die Trullanische Synode (692).<br />

Bereits unter Akazius war es zu einem vorläufigen Bruch zwischen dem Osten und dem Westen<br />

gekommen, der sich dann unter dem Patriarchen Photius im Jahre 897 wiederholte, und zwar<br />

im Grunde deswegen, weil dieser die offenbar als notwendig befundene päpstliche Bestätigung<br />

für seine unrechtmäßige Erhebung auf den Stuhl <strong>von</strong> Konstantinopel nicht erlangen konnte.<br />

Nach-dem Photius gestürzt worden war, erfolgte wieder die Einigung, bis dann der Ehrgeiz des<br />

Patriarchen Michael Caerularius im Jahre 1054 erneut die Trennung herbeiführte, die dann aufs<br />

Ganze gesehen, wenn man <strong>von</strong> den unierten orthodoxen Christen absieht, nicht mehr über-<br />

wunden werden konnte. Inzwischen hatte sich zu viel Verbitterung angesammelt, und auch die<br />

politischen Verhältnisse förderten die bleibende Trennung. Später verhandelte man über eine<br />

Union unter dem <strong>Dr</strong>uck der drohenden Türkengefahr, ohne jedoch zu einem Ergebnis zu<br />

kommen. Als die politische Macht des "Neuen Rom" zusammenbrach, war die Spaltung bereits<br />

endgültig. Aber Hand in Hand damit sank auch mehr und mehr die Bedeutung des ökumeni-<br />

schen Patriarchen.<br />

Damit dürfte bereits klar geworden sein, dass bei der orthodoxen Kirche weder <strong>von</strong> Einheit<br />

noch <strong>von</strong> Primat die Rede sein kann.<br />

Man hat gesagt, bei der Sekte der Neuapostolischen Gemeinde sei so etwas wie ein Primat zu<br />

finden. Diese Sekte hat nämlich eine eigenartige Verfassung: Die höchste Gewalt wird durch<br />

ein Kollegium <strong>von</strong> "zwölf Aposteln" ausgeübt, in denen Christus persönlich weiterleben soll.<br />

Der Erste dieser Zwölf ist der "Stammapostel", der als Nachfolger des heiligen Petrus gilt. Aber<br />

dieser "Stammapostel" hat im Verhältnis zu den anderen "Aposteln" keine primatiale Stellung.<br />

Außerdem ist diese Sekte bekanntlich erst im vorigen Jahrhundert entstanden. Sie kann nicht<br />

auf eine Verbindung mit der Urkirche zurückverweisen.<br />

Einheit im Sinne des Neuen Testaments gibt es also nur in der römischen Kirche. Die Identität<br />

der katholischen Kirche <strong>von</strong> heute mit der Gründung Christi ist demnach in einem sehr maßge-

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