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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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36<br />

Ebd., q.55, a.2, ad 2.<br />

37<br />

Ebd., q.54, a.1, ad 2.<br />

-47-<br />

Individualität Jesu letztlich bedeutet, bleibt uns dabei jedoch verschlossen. Thomas erklärt, wie<br />

schon oben gesagt: “Die Auferstehung Christi transzendiert die allgemeine Erkenntnis, sowohl<br />

was den terminus a quo angeht, sofern die Seele <strong>von</strong> der Unterwelt zurückgekehrt ist und der<br />

Leib aus dem verschlossenen Grab hervorgegangen ist, als auch was den terminus ad quem<br />

36<br />

angeht, sofern er in der Erlangung des Lebens der Glorie besteht” .<br />

Sowohl die Tatsächlichkeit der Auferstehung Jesu als auch ihre Inhaltlichkeit sind uns ohne die<br />

Offenbarung unzugänglich. Daher kann der neue Leib bzw. der Auferstandene nur erkannt wer-<br />

den, wenn Gott ihn offenbart bzw. wenn er sich zu erkennen gibt, was jeweils ein Vorgang ist,<br />

der die Möglichkeiten dieser unserer Welt übersteigt. Mithin ist jede einzelne Erscheinung des<br />

Auferstandenen eine spezifische Offenbarung Gottes bzw. ein eigenes Wunder. Die Anwe-<br />

senheit des Auferstandenen allein genügt noch nicht für die Erkenntnis, dass der Auferstandene<br />

anwesend ist, weil er für unsere sinnlichen Augen - wie gesagt - unerreichbar ist, unerreichbar<br />

für unsere sinnenhafte Erfahrung wie auch für unser abstraktes Denken.<br />

e.) Corpus subiectum spiritui.<br />

Das Wesentliche des verklärten Leibes Jesu erkennt Thomas <strong>von</strong> Aquin darin, dass er dem<br />

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Geist untertan ist, dass er also vergeistigt ist . Er sagt: “Corpus (resurrecti) subiectum (est)<br />

spiritui”, das heißt: “Der Leib (des Auferstandenen) ist seiner Seele unterworfen”, was für den<br />

“status viatoris” nicht zutrifft. Thomas geht da<strong>von</strong> aus, dass der Geist im gegenwärtigen Status<br />

unseres Menschseins in vielfacher Weise durch das Körperliche an seinem Wirken gehindert ist.<br />

Das ist für ihn nun anders nach der Verklärung des Leibes. Im Status der Verklärung ist der<br />

Leib dem Menschen schlechthin untertan.<br />

Diese Erkenntnis wertet Thomas aus, um die Erscheinungen des Auferstandenen verständlich<br />

zu machen. Er erklärt, dass der Verherrlichte es jeweils in seiner Gewalt hat, ob er <strong>von</strong> den dies-<br />

seitigen Menschen gesehen wird oder nicht. Das Gesehen-Werden gehört ja auch zum Leibli-<br />

chen dazu. Hier untersteht es der freien Bestimmung des ganz vergeistigten Verklärten. Es liegt

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