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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-77-<br />

zum Ausdruck des Glaubens an Jesu Auferstehung, nicht zu seiner Erweckung. [Auf welche<br />

Weise das Grab Jesu leer geworden sei, ist gleichfalls eine auf historischem Wege unbeant-<br />

67<br />

wortbare Frage” , es war “ein Vorgang, der schlechterdings nicht mehr zu erhellen ist und nach<br />

68<br />

der Vorstellung der urchristlichen Überlieferung auch nicht erhellt werden kann” .] Die<br />

Grabesstätte war “der Ort, den Auferstan-denen zu preisen, nicht aber seine Auferstehung zu<br />

69<br />

beweisen” .<br />

Gerade in der ursprünglichen Gestalt kann die Grabesgeschichte kaum eine schöpferische Erfin-<br />

dung der Gemeinde sein. Eine Geschichte wie die vom leeren Grab muss auch schon deshalb<br />

eine historische Grundlage haben, weil Frauen und nicht etwa Jünger die Entdecker des leeren<br />

Grabes sind. Dass Frauen das leere Grab entdecken, ist gerade ein wichtiges Argument für die<br />

Historizität der Grabesgeschichte, da Frauen in damaliger Zeit als zeugnisunfähig galten.<br />

"Die(se) Frauen aber sind ein deutliches Bindeglied zwischen der Grabeserzählung<br />

und der vorausgehenden Leidensgeschichte, wo die Elf außer Petrus und<br />

Johannes <strong>von</strong> der Verhaftung Jesu an vollständig fehlen, die Frauen aber die<br />

70<br />

Passion Jesu verfolgen, jedenfalls aus der Ferne." ,<br />

In den ältesten Osterzeugnissen wird das leere Grab nicht erwähnt, weder bei Paulus noch in<br />

den Petrusreden. Traditionsgeschichtlich ist es nicht mit den Erscheinungen verbunden, es hat<br />

keine Spur im Osterkerygma zurückgelassen, es sei denn, man sähe eine solche in der schon in<br />

dem ältesten schriftlich fixierten Osterzeugnis 1 Kor 15, wenn da ausdrücklich das Begräbnis<br />

Jesu er-wähnt wird (1 Kor 15,4; vgl. auch Röm 6,4: “Wir wurden durch die Taufe mit ihm in<br />

seinen Tod hinein begraben”). Aber hier einen Hinweis auf das leere Grab zu sehen, das ist<br />

jedoch wenig überzeugend.<br />

Explizit wird das leere Grab in den ältesten Zeugnissen auf jeden Fall nicht erwähnt, weder <strong>von</strong><br />

Paulus - nirgendwo, auch nicht in seiner Paradosis 1 Kor 15,4 - noch in den Petrusreden der<br />

67 2<br />

Ulrich Wilckens, Auferstehung, Gütersloh 1977, 111.<br />

68<br />

Ebd., 113.<br />

69<br />

Ebd., 113.<br />

70<br />

Eugen Ruckstuhl, Auferstehung Jesu Christi, Luzern 1968, 51.

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