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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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253<br />

Vgl. auch DS 3450.<br />

-262-<br />

253<br />

und Voll-macht . Dabei wäre es natürlich verfehlt, die apostolische Sendung und Vollmacht,<br />

wie wir sie heute begrifflich erschöpfend fassen, vollständig bei den urchristlichen Gemeinde-<br />

254<br />

ämtern finden zu wollen . Das gilt für das Bischofs- und Priesteramt nicht anders als für das<br />

Papstamt.<br />

Im Apostolat dauert die Vollmacht Jesu in die Zeit der Kirche hinein fort. Darin kann man die<br />

bleibende inkarnatorische Struktur des Heiles erkennen, die auch sonst, schon im Alten Testa-<br />

ment, ein Grundgesetz in der Geschichte des Heiles ist. Das Wort und die Gnade werden nicht<br />

direkt <strong>von</strong> Gott geschenkt, sondern indirekt, das heißt vermittelt, durch Zeichen und Personen.<br />

Das unsichtbare Heil nimmt sichtbare Gestalt an. Es zeigt sich: Als sich die Urgemeinde<br />

ausweitete, wurden schon bald örtliche Leiter der Gemeinde eingesetzt, die in die Aufgabe der<br />

Apostel eintraten. Sie heißen im Neuen Testament gewöhnlich "zgπtισiοποι" und "πkgσβtυτgkοι-<br />

". Teilweise wurden sie auch als Apostel bezeichnet, aber diese Bezeichnung starb dann sehr<br />

schnell aus, da man mehr und mehr den Apostelbegriff für die unmittelbar <strong>von</strong> dem Auferstan-<br />

255<br />

denen Beauftragten bzw. für die Zwölf und Paulus reservierte .<br />

Unleugbar ist, dass die Kirche <strong>von</strong> Anfang an apostolisch struktruriert ist, in Leitende und<br />

Geleitete gegliedert. Dadurch wird sinnfällig die Herrschaft Gottes und seine Initiative zur Dar-<br />

stellung gebracht. Dabei sind "die Leitenden, was ihr eigenes Heil angeht, selbst wieder<br />

256 Geleitete" . Diesen verpflichtenden Anfang apostrophiert der Terminus "Hierarchie", der,<br />

zunächst jedenfalls, nicht heilige Herrschaft, sondern heiliger Anfang bedeutet.<br />

Es ist unbestreitbar, dass die Leitung der Urgemeinde in Jerusalem in den ersten Jahren in den<br />

Händen des Apostels Petrus lag. Zusammen mit den übrigen Jüngern des Zwölferkreises, die<br />

wohl zunächst in Jerusalem blieben, leitete er diese Gemeinde und lehrte in ihr. Später über-<br />

254<br />

Adolf Kolping, Art. Bischof (theologisch), in: Heinrich Fries, Hrsg., Handbuch theologischer Grundbegriffe,<br />

2<br />

Bd. I, München 1973 (dtv Wissenschaftliche Reihe), 203 f.<br />

255<br />

Elmar Maria Kredel, Art. Bischof (biblisch), in: Heinrich Fries, Hrsg., Handbuch theologischer Grund-<br />

2<br />

begriffe, Bd. I, München 1973 (dtv Wissenschaftliche Reihe), 197.<br />

256<br />

Adolf Kolping, Art. Bischof (theologisch), in: Heinrich Fries, Hrsg., Handbuch theologischer Grundbegriffe,<br />

2<br />

Bd. I, München 1973 (dtv Wissenschaftliche Reihe), 206.

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