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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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33<br />

Ebd., q. 55, a. 1, ad 1.<br />

-45-<br />

Herrlichkeit Gottes. Die Auferstehung Jesu bestand also nicht einfach in der Rückkehr der Seele<br />

in den toten Leib, sondern in der Aufnahme des ganzen Menschen in die Herrlichkeit Gottes.<br />

Die Menschheit Jesu, die bis in den Tod und in das Begräbnis hinein den diesseitigen Da-<br />

33<br />

seinsbedingungen unterworfen war , wird in der Auferstehung diesen Daseinsbedingungen<br />

enthoben und “verklärt”.<br />

c.) Corpus spiritale, corpus caeleste.<br />

1 Kor 15,35 fragt Paulus: “Wie werden die Toten auferweckt? Und mit was für einem Leib<br />

kommen sie?” So fragt er im Blick auf die allgemeine Auferstehung, die wir erwarten. Für ihn<br />

heißt “auferstehen” auf jeden Fall “zu neuem leiblichen Leben erweckt werden”. Sichtlich<br />

unbeholfen sucht er an dieser Stelle die Art und Weise bzw. die Denkmöglichkeit der Auf-<br />

erstehung aufzuzeigen und zu erweisen (1 Kor 15, 35 - 44). In diesem seinem Ringen um<br />

Worte bietet sich ihm der Terminus “Verklärung” als besonders aussagekräftig an. Verklärung<br />

meint, so sagt es Thomas, dass der Leib des Auferstandenen ein “corpus spiritale”, ein “corpus<br />

caeleste” ist.<br />

Wenn ich sage “alle Menschen werden auferstehen am Jüngsten Tag”, will ich demnach damit<br />

sagen, dass sie alle auch in ihrer Leiblichkeit den irdischen Bedingungen ihres Daseins ent-<br />

hoben werden. Damit ist selbstverständlich verbunden, dass die Seele wieder mit dem Leib<br />

vereinigt wird, dass sie zu ihrem Ursprung zurückkehrt. Aber damit ist noch nicht alles gesagt.<br />

Die Termini “Verklärung” und “Erhöhung” sind, um das zum Ausdruck zu bringen, nicht ganz<br />

ungeeignet. Dennoch sind sie letztlich nur stammelnde Versuche, diese geheimnisvolle Wirk-<br />

lichkeit, die unsere Erkenntnismöglichkeit grundsätzlich transzendiert, zu beschreiben.<br />

In der Rede <strong>von</strong> der “perfecta resurrectio” Jesu und <strong>von</strong> dem “corpus spiritale” oder <strong>von</strong> dem<br />

“corpus caeleste”, das er angenommen hat, wird also gesagt, dass er zum unsterblichen Leben<br />

der Herrlichkeit Gottes auferstanden ist, dass er auch in seiner Leiblichkeit den Daseinsbedin-<br />

gungen dieser Welt enthoben und in die Daseinsbedingungen Gottes versetzt wurde oder sich<br />

versetzt hat. In diesem Vorgang aber erkennen wir das Modell der allgemeinen Auferstehung,

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