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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-272-<br />

Ephesus annehmen, <strong>von</strong> denen Paulus gemäß der Apostelgeschichte selber sagt, dass der<br />

Heilige Geist sie zu Vorstehern ("zgπtισiοποι") bestellt hat, damit sie die Kirche Gottes leiten,<br />

so wie Hirten ihre Herde leiten (Apg 20,17.28). An dieser Stelle wird schon deutlich, dass die<br />

263<br />

Termini "Presbyter" und "Episkopen" als identisch zu verstehen sind .<br />

Episkopen und Diakone begegnen uns dann zum ersten Mal im Philipperbrief (Phil 1,1). Die<br />

Episkopen begegnen uns noch dreimal, nämlich noch zweimal in den Pastoralbriefen (1 Tim<br />

3,2; Tit 1,7) und einmal im ersten Petrusbrief (1 Petr 2,25). Hier wird Christus als der<br />

"zgπtισiοπος" der Seelen bezeichnet. Außer diesen dreimal wie gesagt: Phil 1,1 und Apg 20,28.<br />

Die Diakone begegnen uns außer an der Stelle Phil 1,1 nur noch an zwei weiteren Stellen,<br />

nämlich in 1 Tim 3,8 und 3,12.<br />

Wichtige Hinweise für die Amtsträger finden sich in den Pastoralbriefen: 1 Tim 1,1-10; 5,17.19;<br />

Tit 1,5-11. Hier geht es nicht um die Diakone, sondern um die Presbyter-Episkopen. Die<br />

Pastoralbriefe vermitteln überhaupt ein klareres Bild <strong>von</strong> den Verhältnissen in den Gemeinden,<br />

weil inzwischen einige Jahrzehnte vergangen sind und die Funktionen der Ordnungsträger mit<br />

der wachsenden Zahl der Gemeindemitglieder notwendigerweise stärker hervortreten musste.<br />

"zgπtισiοπος" bedeutet soviel wie Aufsichts- oder Verwaltungsbeamter, "διtαiονος" bedeutet<br />

soviel wie Diener. Diese Termini waren flexibel und allgemein in ihrer Bedeutung. Sie eigneten<br />

sich in ihrer Allgemeinheit und Flexibilität besonders gut zur Bezeichnung <strong>von</strong> spezifischen<br />

Diensten oder Aufgaben der Jesusgemeinde.<br />

Die charismatisch Begabten finden sich in den paulinischen Gemeinden neben den Trägern der<br />

Ordnungsvollmacht. Sie haben eine wesentlich andere Funktion, sofern sie ihre Gaben un-<br />

mittelbar durch den Heiligen Geist erhalten, nicht mittelbar durch die Amtsträger; sie stellen<br />

dabei ihr Charisma in den Dienst der Gemeinde und zwar in Unterordnung unter das Amt.<br />

Schon deswegen haben sie sich dem Amt unterzuordnen, weil sie nicht wie dieses für den Be-<br />

stand der Gemeinden notwendig sind. Sie sind nicht Hüter und Garanten der Ordnung, sondern<br />

stehen im Dienst des Enthusiasmus und der Lebendigkeit des Glaubens. Weil ihre Tätigkeit<br />

263<br />

Karl Baus, Von der Urgemeinde zur früchristliche Großkirche (Hubert Jedin, Hrsg., Handbuch der Kirchengeschichte,<br />

Bd. 1), Freiburg 1985, 126 f.

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