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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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13,31.36.47; 24,14; 26,13). Im Pfingstereignis wird die Universalität offenbar durch die Viel-<br />

zahl der Sprachen, die vom Geist geschenkt werden (Apg 2,3-21), "damit jeder, der den Namen<br />

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des Herrn anruft, gerettet werde" .<br />

Der grundlegende Universalismus des Neuen Testaments zeigt sich auch darin, dass das Gericht<br />

Gottes der ganzen Welt gilt (Mt 25,31 ff). Die Scheidewand verläuft für Jesus nicht zwischen<br />

Israel und den anderen Völkern, sondern zwischen den Gerechten und den Gottlosen. Wenn-<br />

gleich er anerkennt, dass Israel Träger der Verheißung ist, dass "das Heil <strong>von</strong> den Juden<br />

kommt" (Joh 4,22), so wird es doch, da es sich seiner Berufung versagt, <strong>von</strong> der Teilnahme am<br />

Heil aus-geschlossen und zusehen müssen, wie "Heiden" ihre Tischplätze beim eschatologi-<br />

schen Freudenmahl neben den Patriarchen einnehmen (Mt 8,11). Nach Mt 11,21-24 wird es den<br />

heidnischen Städten Sidon, Tyrus und Sodom beim Endgericht erträglicher ergehen als den<br />

jüdi-schen Städten Chorazin, Bethsaida und Kapharnaum. Gemäß Mt 12,41 f werden die heidni-<br />

schen Niniviten und die Königin des Südens Israel beschämen und den Maßstab für dessen<br />

Verurteilung bilden. Das Heil, das Jesus verkündet und bringt, ist nicht an Rasse und Ab-<br />

stammung gebunden.<br />

Das gilt, obwohl Jesus selber sich nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt<br />

weiß (Mt 15,24). Es ist bemerkenswert, wenn hier bei Markus an der Parallelstelle ein "zuerst"<br />

eingeschoben wird (Mk 7,27). Jesu äußerste Zurückhaltung gegenüber den "Heiden" bestätigen<br />

die Berichte <strong>von</strong> seinen Begegnungen mit der Syrophönizierin (Mt 15,21-31), mit dem heid-<br />

nischen Hauptmann (Mt 8,5-13) und dem Besessenen <strong>von</strong> Gerasa (Mk 5,1-20). Erst durch den<br />

außergewöhnlichen Glauben einiger Heiden lässt er sich sein rettendes Eingreifen abringen. Es<br />

ist zu beachten, dass der Widerstand, den Jesus bei seinem Volk erfährt, ihn nicht zu den Nicht-<br />

Juden führt, sondern zur Stätte seines Todes in Jerusalem. Auch die Jünger werden in der<br />

vorösterlichen Aussendung ausdrücklich nur zu den Juden gesandt, eben zu den verlorenen<br />

Schafen des Hauses Israel (Mt 10,6).<br />

Wenn Jesus den Völkern das Heil verheißt, so schließt er sich eng an das Alte Testament an.<br />

Die Bekehrung der Heiden ist ein eschatologisches Ereignis. Sie ist Gott selbst vorbehalten, der<br />

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Vgl. Joaquin Salaverri, Artikel Katholizität der Kirche, in: Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. VI,<br />

2<br />

Freiburg 1961, 90-90.

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