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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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408<br />

Augustinus, Epistula 52, 1.<br />

-362-<br />

demgemäß statt <strong>von</strong> katholisch auch <strong>von</strong> ökumenisch sprechen. Augustinus sagt: "Ipsa est enim<br />

ecclesia <strong>catholica</strong>, unde catholice graece appellatur, quod per totum orbem terrarum diffun-<br />

408<br />

ditur" .<br />

Im "Martyrium Polycarpi" heißt es: "Die Kirche Gottes, welche zu Smyrna pilgert, an die<br />

Kirche Gottes, welche zu Philomelium pilgert und an sämtliche Diözesen der heiligen und<br />

katholischen Kirche auf dem ganzen Erdkreis" ("iαxι πtασαις τα˜ις iατxα πtαντα τtοπον τ ˜ης ΄αγtιας<br />

409<br />

iαxι iαhολιi ˜ης zgiiλησtιας παkοιitι αις") .<br />

Mit der räumlichen Katholizität verbindet man gern die zeitliche. Diese beinhaltet, dass die<br />

Kirche nicht mehr durch eine neue Heilsordnung abgelöst wird, dass sie für alle Zeiten be-<br />

stimmt ist, der Hauptakzent liegt jedoch auf der räumlichen Katholizität.<br />

Diese räumliche und zeitliche Katholizität, wir sprechen <strong>von</strong> der "ecclesia universalis loco et<br />

tempore", ist wohl zu unterscheiden <strong>von</strong> der inneren oder intensiven Katholizität, die freilich<br />

fundamentaltheologisch irrelevant ist. Sie meint die polare Spannung der Lehre, wie sie sich<br />

beispielsweise im "et - et" darstellt, im Gegensatz zu jener Einseitigkeit, wie sie uns in der<br />

Formel "aut - aut" begegnet. In diesem Sinne meint Katholizität die spannungsvolle Dialektik,<br />

die das Ganze in den Blick nimmt, die nicht selektiert oder Einzelmomente an die Stelle der To-<br />

talität setzt. Diesen Aspekt hat Leo Scheffczyk im Auge in seinem lesenswerten Buch "Katho-<br />

410<br />

lische Glaubenswelt" .<br />

Die alttestamentliche Offenbarungsgemeinde war völkisch begrenzt, dennoch kommt es bereits<br />

klar zum Ausdruck, dass Israel eine Sendung für die ganze Welt hat (Gen 12,3: "... in dir sollen<br />

alle Völker der Erde gesegnet werden ...; Gen 22,16-18: eine erneute Segensverheißung an<br />

Abraham!). Der Universalismus tritt amm stärksten bei den Propheten hervor (Jes 49,6: "Ich<br />

mache dich zum Licht ..."; 52,10: "... alle Enden der Erde schauen das Heil unseres Gottes";<br />

45,22; 60,3). Vor allem ist hier an Jes 54,2 f zu erinnern. Dieser grundlegende Universalismus<br />

409<br />

Martyrium Polycarpi, Inscriptio; Enchiridion Patristicum, Nr. 77.<br />

410<br />

Leo Scheffczyk, Katholische Glaubenswelt. Wahrheit und Gestalt, Aschaffenburg 1977.

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