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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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gebracht haben, dass die Teilnahme an der Basileia, die Aufnahme in das endzeitliche Gottes-<br />

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volk, erneut möglich war” .<br />

Sich selbst nennt Paulus dann in der Zeugenreihe den Letzten. Wie er im Galaterbrief mit Nach-<br />

druck darlegt, schloss diese letzte Erscheinung auch den Apostolatsauftrag ein, hatte diese Er-<br />

scheinung auf jeden Fall auch einen Legitimationscharakter (Gal 1 und 2), wahrscheinlich aber<br />

auch die anderen Erscheinungen vor den Zwölf.<br />

Hinter den Worten des Paulus steht das Wissen, dass die Erscheinungszeit begrenzt war, was<br />

wiederum ein wichtiges Moment hinsichtlich der Geschichtlichkeit dieser Erscheinungen ist.<br />

Von einem Abschluss der Erscheinungszeit nach 40 Tagen, wo<strong>von</strong> in der lukanischen Apostel-<br />

geschichte die Rede ist, hören wir hier allerdings nichts.<br />

In den Versen 3 bis 5 ist uns, wie die Forschung ergeben hat, ein sehr altes - wenn nicht gar das<br />

älteste Glaubensbekenntnis der Christenheit - erhalten geblieben. Das Alter dieses Zeugnisses<br />

wird deutlich, wenn man die Sprache beachtet. Sie ist nicht die Sprache des Paulus, denn dieser<br />

spricht sonst nie <strong>von</strong> den “Zwölf”. So spricht vielmehr die älteste Gemeinde, zu der Paulus<br />

selbst ja erst gestoßen ist durch seine besondere Berufung. Auch die Tatsache, dass Petrus hier<br />

Kephas genannt wird - Kephas ist die aramäische Version <strong>von</strong> Petrus, so lautete der ursprüng-<br />

liche Bei-name des Simon, so hatte Jesus ihn genannt, schon früh wurde dieser Name ins<br />

Griechische über-tragen, Paulus selbst spricht einige Male <strong>von</strong> Petros, nur hier spricht er <strong>von</strong><br />

Kephas - also: auch die aramäische Version <strong>von</strong> Petrus beweist das hohe Alter des Textes. Dann<br />

zeigt das vierfache “dass” im Text, dass es sich hier um eine fest geprägte Formel handelt. Es<br />

ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass Paulus diese Formel, die das Wesentliche des christlichen Glaubens<br />

zusammenfasst, dass Paulus dieses Credo bald nach seiner Bekehrung <strong>von</strong> der Urgemeinde<br />

übernommen hat. Nach Gal 1,18 ist Paulus eine gewisse Zeit nach seiner Bekehrung - <strong>von</strong> drei<br />

Jahren ist die Rede, wobei zu berücksichtigen ist, dass in der alten Zählung auch das angebro-<br />

chene Jahr als ein Jahr gezählt wurde - nach Jerusalem gegangen, "um Kephas zu sehen", er ist<br />

dann vierzehn Tage hindurch bei ihm geblieben. Das heißt: Wir kommen mit diesem Zeugnis<br />

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Athanasius Polag, Die Christologie der Logienquelle, Neukirchen-Vluyn 1977, 174-176.

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