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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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es so.<br />

378<br />

Ebd., 73.<br />

-337-<br />

Der Heilsvorgang ist kein rein individuelles subjektives Geschehen, bei dem zuletzt jeder sich<br />

selber Priester, Hirt und Lehrer sein könnte und die sichtbare Mittlerrolle Christi nicht mehr in<br />

378<br />

Erscheinung träte .<br />

Es liegt mithin eine gewisse Inkonsequenz vor, wenn man das Amt und damit die sichtbare<br />

Kirche ablehnt, andererseits aber an dem Inkarnationsgeheimnis, an Christus als dem Gottmen-<br />

schen und dem Mittler zwischen Gott und dem Menschen festhält. Wer das Amt ablehnt, müte<br />

konsequent das Inkarnationsgeheimnis und jede Heilsvermittlung ablehnen, in Jesus nur einen<br />

Propheten sehen und nur noch Gott gelten lassen und die unmittelbare Verbindung des Men-<br />

schen mit ihm.<br />

In der Tat zeichnen sich heute Tendenzen zur Überwindung solcher Inkonsequenz ab, wenn<br />

man mit der Leugnung des Amtes auch zur Preisgabe des Inkarnationsgeheimnisses, zur<br />

Aufgabe der historischen Erscheinung Jesu und des geschichtlichen Christusereignisses in der<br />

Welt und zur Leugnung der Mittlerstellung der zweiten Person der Trinität kommt. Wenn Jesus<br />

<strong>von</strong> Nazareth nur noch ein gewöhnlicher Mensch ist, wird der Ursprung des Amtes völlig<br />

getilgt. Diese Konsequenz begegnet uns nicht nur in der Praxis, sie wird auch durch die Theorie<br />

untermauert. Während Bultmann in seinem Entmythologisierungsprogramm noch am<br />

Inkarnationsgeheimnis und an der Normativität des Christusereignisses festhält, wird beides<br />

durch Fritz Buri in der Entkerygmatisierung nivelliert und aufgehoben.<br />

Das eigentliche Skandalon im Autoritätsanspruch des Amtes liegt nicht in diesem selbst, son-<br />

dern in seinem Missbrauch. Dem kann man nur begegnen durch das stete Bemühen um eine<br />

gesinnungsmäßige und pneumatische Ausübung des kirchlichen Amtes, um eine Ausübung des<br />

Amtes im Geiste Jesu, damit die Nachfolge in diesem Amt keine nur formale und äußerliche<br />

bleibt.<br />

Von daher ist das Petrusamt in der amtlich verfassten Kirche tief eingebettet und orga-

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