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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Allgemein wird in den Glaubensformeln, seien sie nun Werkformeln oder Personformeln, deut-<br />

lich, dass Auferstehen nicht einfach bedeutet “Wieder-zum-Leben-erweckt-werden”, sondern<br />

eben ein Auferstehen zu einem qualifizierten Leben, Eingesetztwerden zum Kyrios (Röm 1,3 f)<br />

oder, johanneisch ausgedrückt, Erhöhtwerden, Zum-Vater-Gehen, Zu-seiner-Rechten-Sitzen,<br />

Verklärtwerden. Dabei fehlen charakteristischerweise Ausdrücke wie Wiederbelebung, Un-<br />

sterblichkeit oder Wiedergeburt.<br />

Es wird deutlich, dass das Osterbekenntnis, in seiner ältesten Gestalt, in der Gestalt der Glau-<br />

bensformeln, mit allen späteren Osterzeugnissen das gemeinsam hat, dass es nicht den Vorgang<br />

schildert, sondern nur das Faktum feststellt. Darüber hinaus ist das älteste Osterbekenntnis nicht<br />

an irgendwelchen Details interessiert. Das ist bedeutsam und spricht für die Glaubwürdigkeit<br />

des Zeugnisses. Es widerspricht der Entstehung <strong>von</strong> Legenden und einer fiktiven Bildung <strong>von</strong><br />

Traditionen.<br />

ε.) 1 Kor 15,3 ff.<br />

Werfen wir noch einen Blick auf die ausführlichste Glaubensformel, die <strong>von</strong> der Forschung der<br />

Jerusalemer Urgemeinde zugeschrieben wird, nämlich auf 1 Kor 15,3 ff. Dieses Zeugnis steht<br />

im Kontext eines etwas ausführlicheren Berichtes. Es handelt sich bei dieser Stelle um das<br />

älteste schriftlich fixierte Zeugnis über die Auferstehung Jesu. Das heißt nicht, dass es sich um<br />

das zeitlich älteste Osterzeugnis überhaupt handelt. Lk 24,34 kann beispielsweise älter sein, ist<br />

es auch wahrscheinlich, aber seine schriftliche Überlieferung ist jünger. Die Glaubensformel 1<br />

Kor 15,3 f geht auf eine frühe Tradition der Jerusalemer Gemeinde zurück. Sie ist somit in<br />

jedem Fall älter als die paulinische Verkündigung. Da heißt es:<br />

“Denn vor allen Dingen habe ich euch überliefert, was ich selbst empfangen<br />

habe, dass Christus für unsere Sünden gestorben ist gemäß den Schriften, dass er<br />

begraben wurde und auferweckt wurde am dritten Tage gemäß den Schriften<br />

und dass er dem Kephas erschienen ist, danach den Zwölf. Danach erschien er<br />

mehr als 500 Brüdern auf einmal, <strong>von</strong> denen die meisten bis jetzt geblieben sind,<br />

einige sind aber auch entschlafen. Danach erschien er dem Jakobus, darauf allen<br />

Aposteln. Zuletzt <strong>von</strong> allen, wie einer Fehlgeburt, erschien er auch mir.” (1 Kor<br />

15,3-8).

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