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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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23). Dann folgen die beiden Schlussverse, Vers 25 und 26, die wir bereits erwähnten.<br />

Zunächst fällt die Ähnlichkeit der ersten 14 Verse dieses Kapitels mit dem fünften Kapitel des<br />

Lukasevangeliums auf, das vom reichen Fischfang und <strong>von</strong> der Berufung des Simon zum Men-<br />

schenfischer berichtet. Von daher entsteht die Frage, wo diese Perikope ihren ursprünglichen<br />

Ort gehabt hat, bei Lukas oder bei Johannes, ob sie ursprünglich vorösterlich oder nachösterlich<br />

war. Wahrscheinlich müssen wir sie als nachösterlich qualifizieren. Auf jeden Fall erinnert der<br />

erste Teil des Nachtragskapitels bei Johannes an die Darstellung des Petrus bei Lukas, nämlich<br />

an sei-ne Berufung zum missionarischen Menschenfischer. Für den zweiten Teil gibt es jedoch<br />

keine Pa-rallele.<br />

Hier gibt der Auferstandene im Anschluss an eine dreifache Frage dem Petrus dreimal die<br />

Anwei-sung, seine Schafe zu weiden. Die dreifache Frage wird allgemein verstanden als<br />

Widerhall der dreifachen Verleugnung und damit als Rehabilitierung des Petrus. Wichtiger als<br />

die dreifache Frage ist für uns der dreifache Befehl. Hier wird ein Bild aus dem Bereich des<br />

Schäfers oder des Hirten verwendet. Es erinnert an Joh 10, wo <strong>von</strong> dem guten Hirten die Rede<br />

ist. Der gute Hirt nährt, das heißt: er predigt und lehrt und beschützt vor dem Wolf, das heißt<br />

vor Irrlehren.<br />

Der dreifache Befehl, die Schafe zu weiden, schließt eine gewisse Autorität über die Schafe in<br />

sich. Im Alten Testament wird bekanntlich der König als Hirt beschrieben. Damit erhält Petrus<br />

eine seelsorgliche Autorität, die ihre Wurzeln in seiner Liebe zu Jesus hat. Das heißt: Die Verse<br />

15-17 führen über den ersten Teil des Nachtragskapitels bzw. über die Petrusdarstellung des<br />

Lukas hinaus, sie führen über die Berufung des Petrus zum missionarischen Menschenfischer<br />

hinaus. Der missionarische Menschenfischer hat somit auch seelorgliche Autorität, das heißt er<br />

hat Verantwortung für die Glaubenden. Das ist eine Weiterführung der Petrusdarstellung bei Lk<br />

5 und 22 und auch Joh 21,1-14. Die seelsorgliche Autorität wird dann noch stärker hervorge-<br />

hoben durch die Bilder vom Binden und Lösen und <strong>von</strong> der Schlüsselgewalt (Mt 16). Es ist zu<br />

beachten, dass die Schafe dem Petrus nicht übereignet werden, dass er sie vielmehr weiden soll,<br />

er soll die Schafe weiden, die nicht ihm, sondern Jesus gehören. Das will sagen, dass die seel-<br />

sorgliche Autorität in Abhängigkeit <strong>von</strong> dem steht, dem die Schafe gehören. Der Befehl, die<br />

Schafe zu weiden, ist hier in besonderer Weise an Petrus gerichtet. Aber die seelsorgliche Auto-

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