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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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gegenüber einem Amt der Einheit als Begünstigung des Landeskirchentums aus.<br />

Im Protestantismus gab es zunächst keine Mission. Anfänge einer Missionstätigkeit zeigen sich<br />

hier erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts, und zwar zunächst nicht <strong>von</strong> offiziell kirchlicher,<br />

sondern <strong>von</strong> privater Seite her. Seither hat sie sich allerdings stetig entwickelt. In der Gegen-<br />

wart ist zwar die Zahl der Missionskräfte im katholischen Raum größer als jene im protestanti-<br />

schen Raum, aber dort sind die finanziellen Mittel sehr viel umfangreicher. Es machen sich hier<br />

jedoch die Nachteile einer fehlenden Koordination oder einheitlichen Autorität bemerkbar. Die<br />

einzelnen Missionsgesellschaften sind ganz selbständig und nicht auf höherer Ebene zu-<br />

sammengefasst, wenn man einmal <strong>von</strong> der Einigung im Weltrat der Kirchen absieht, die aber<br />

nicht organisatorisch ist.<br />

Die missionarische Tätigkeit der orthodoxen Kirchen ist relativ gering. Lediglich die russisch-<br />

orthodoxe Kirche hat sich teilweise heidenmissionarisch betätigt, aber erst in neuerer Zeit,<br />

speziell in den Interessensphären und Ansiedlungen der Russen, aber auch außerhalb des russi-<br />

schen Reiches hat sie einige Erfolge erzielt, nämlich in Japan, Korea, China, Persien, Abessi-<br />

nien und bei den Eskimos, wenngleich diese Erfolge aufs ganze gesehen wiederum keine<br />

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besondere Bedeutung erlangt haben .<br />

In der Durchsetzung des Universalismus musste sich die Kirche immer wieder mit den Versu-<br />

chungen des Partikularismus auseinandersetzen. Der Universalismus der Kirche ist letztlich<br />

begründet im Universalismus des Jesus <strong>von</strong> Nazareth, der sich als der letzte und entscheidende<br />

Bote Gottes verstand und der im Glauben der nachösterlichen Kirche das Haupt des ganzen<br />

Menschengeschlechtes ist. Er ist eine Anwendung der Absolutheit des Christentums und seiner<br />

letzten Normativität.<br />

Nicht zuletzt gründet der Universalismus der römischen Kirche auch in der relativen Offenheit<br />

gegenüber den Kulturen und Völkern. Diese Offenheit hat man gelegentlich als Synkretismus<br />

bezeichnet, in dem Gegensätzliches miteinander vereinbart wurde. Dass dem nicht so ist, geht<br />

hervor aus der Tatsache, dass die römische Kirche es stets abgelehnt hat, ihren Absolutheitsan<br />

438<br />

Vgl. Bernardin Goebel, Katholische Apologetik, Freiburg 1930, 421-425.

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