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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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128<br />

Ebd.<br />

-111-<br />

gingen. Kurz nach dem tragischen Ende ihres Meisters aber 'waren sie neue<br />

Menschen in einer veränderten Welt (Ch. Dodd, Der Mann, nach dem wir<br />

Christen heissen, deutsch <strong>von</strong> Heinrich Maria Köster, Limburg 1975, 18). Sie<br />

128<br />

hatten die Wirkung der Auferstehung erfahren, die sie verwandelte ... ." .<br />

Von daher gesehen stellt Heinrich Schlier mit Recht in einer Replik auf Bultmanns Erklärung<br />

129<br />

der Entstehung des Osterglaubens als Auferstehung Jesu ins Kerygma der Kirche fest , “dass<br />

ein sol-ches Geschehen ein nicht geringeres Wunder bedeuten würde als eine objektiv gedachte<br />

130<br />

Auferstehung” .<br />

c) Das Zeugnis allgemein.<br />

In der Auseinandersetzung mit der liberalen Kritik, die gern die Erscheinungen des Auferstan-<br />

denen als psychologische Auswirkungen des Osterenthusiasmus erklärt, ist darauf hinzuweisen,<br />

dass nach allen Berichten, die uns vorliegen, nicht der Osterenthusiasmus am Anfang steht.<br />

Vielmehr war dieser Anfang durch den Zusammenbruch der messianischen Hoffnungen der<br />

Jünger bestimmt. Ohne objektive, <strong>von</strong> außen her verursachte Erscheinungen bliebe der Auf-<br />

erstehungsglaube psychologisch unerklärlich. Die Zuflucht zum Osterenthusiasmus und zu<br />

daraus resultierenden psychogenen oder subjektiven Visionen kann nicht beeindrucken ange-<br />

sichts des schmachvollen Endes des Propheten <strong>von</strong> Nazareth und angesichts des kurzen Zeit-<br />

raums, der eine seelische Entwicklung der Jünger undenkbar erscheinen lässt. Rein psychogene<br />

oder subjektive Visionen würden nicht den völligen Umschwung der Jünger erklären können.<br />

Zumindest würden sie einen längeren Zeitraum für die seelische Entwicklung der Jünger<br />

voraussetzen. Für psychogene Visionen ist es auch charakteristisch, dass sie zunächst begeistert<br />

angenommen werden, dass der Mensch <strong>von</strong> der Intensität der inneren Erregung erfasst und<br />

fortgerissen wird, dann aber im Laufe der Zeit die Vorgänge kritischer betrachtet, wenn sie<br />

dann nicht gar Zweifel hervor-rufen. Bei den Empfängern der Ostererscheinungen ist es, wenn<br />

man einmal <strong>von</strong> Paulus absieht, gerade umgekehrt. Zunächst stehen sie ihren Erfahrungen<br />

zweifelnd, zögernd oder ablehnend gegenüber, und erst langsam kommen sie zum Glauben und<br />

129<br />

Heinrich Schlier, Über die Auferstehung Jesu, Einsiedeln 1968, 39 ff.<br />

130<br />

Ebd., 147.

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