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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-384-<br />

Diese genannten Kreise begründen ihre Hinneigung zur Bejahung des apostolischen Amtes da-<br />

mit, dass sie sagen, die Verkündigung des Wortes müsse als legitime Weitergabe der apostoli-<br />

schen Tradition <strong>von</strong> einem <strong>von</strong> Christus gesetzten Amt abhängen. Auch sei die gültige Feier<br />

des Abendmahles nicht denkbar ohne einen Träger des geordneten Amtes. Zwar betont man,<br />

dass hier nicht die formale Tradition gegenüber der Sachtradition überwiegen dürfe, dennoch<br />

könne man aber nicht unter Überspringung aller formalen Kontinuität ein direktes Verhältnis<br />

444<br />

zum Ur-sprünglichen haben . Allein, diese Besinnung auf die notwendige Eigenschaft der<br />

Apostolizität der Kirche Christi findet sich nur bei einigen wenigen Protestanten und bestimmt<br />

vor allem nicht das Denken der offiziellen Kirchenleitung. Die apostolische Sukzession wurde<br />

<strong>von</strong> den meisten Kirchen der Reformation aufgegeben. Möglicherweise sind jedoch die an-<br />

glikanische und die schwedische Nationalkirche in der "succcessio apostolica materialis"<br />

445<br />

verblieben .<br />

5. Die "via primatus"<br />

Eine besondere Variante der "via notarum" hat die katholische Apologetik im 19. Jahrhundert<br />

erarbeitet, den sogenannten "Weg des Primates". Dabei reduziert man die Apostolizität auf jene<br />

des römischen Bischofs in ihrem Rückgang auf Petrus und begnügt sich mit dem Aufweis der<br />

Anwesenheit dieses Elementes der Apostolizität als eines grundlegenden, das sich nur in der<br />

römischen Kirche erhalten hat, wodurch sich die Verbindung mit dem Ursprung erhalten hat.<br />

Man kann diesen Weg aber auch vom Kriterium der Einheit her verstehen, wie sie sich speziell<br />

in der "monarchischen Verfassungseinheit" der Kirche darstellt. So kommt man zu der Alterna-<br />

tive: weil sich diese gottgewollte Einheit der Kirche ausschließlich in der katholischen Kirche<br />

vorfindet, und zwar bedingt durch die Fortführung des Petrusamtes, kann nur sie die wahre<br />

Kirche Christi sei, und keine andere. Wäre sie es nicht, so gäbe es heute keine Kirche Christi<br />

mehr. Diese wäre untergegangen im Wandel der Geschichte. Das jedoch steht im Widerspruch<br />

zu den klaren Aussagen der Evangelien.<br />

Die "via primatus" ist ohne Zweifel ein recht summarisches Verfahren, aber sie hat den Vorteil,<br />

444 2<br />

Otto Karrer, Artikel "Apostolizität der Kirche" in: Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. I, Freiburg 1957,<br />

765 f.<br />

445<br />

Vgl. Johannes Brinktrine, Offenbarung und Kirche II, Paderborn 1949, 260-262.

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