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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Positionen sich als allzu skeptisch erweisen. Das gilt analog für die Geschichte, die in unserer<br />

Untersuchung auch eine bedeutende Rolle spielt.<br />

5. Ausklammerung des Glaubens, geschichtliche und philosophische Argumentation.<br />

Wir können in der Fundamentaltheologie nicht <strong>von</strong> Glaubensaussagen bzw. <strong>von</strong> dogmatisch ge-<br />

prägten Begriffen ausgehen, etwa <strong>von</strong> der hierarchisch-monarchischen Kirche. Wir müssen viel-<br />

mehr geschichtlich-philosophisch vorgehen, um uns die besondere geistesgeschichtliche<br />

Situation zu vergegenwärtigen, in der der ewige Logos des himmlischen Vaters eine geschicht-<br />

lich geprägte Menschheit annahm. Wir haben aufzuweisen, ”wie es faktisch vor sich gegangen<br />

ist”, um dann, ähnlich wie die Augen- und Ohrenzeugen Jesu, zuzusehen, ob in diesem fakti-<br />

schen geschichtlichen Ablauf der Ereignisse und Worte das Göttliche transparent wird.<br />

Geschichtlich werden wir zeigen, wie die heutige konkrete römisch-katholische Kirche in einem<br />

legitimen Zusammenhang mit der Urkirche steht und damit auf Jesus selbst zurückgeht und mit<br />

ihm eine moralische Einheit bildet. Das entscheidende Argument ist hier also die innere und<br />

äußere Kontinuität. Das kann natürlich nicht heißen, dass alle heute entwickelten kirchlichen<br />

Momente auch bereits am Anfang in ausdrücklicher Einsetzung durch Jesus dagewesen oder<br />

wenigstens für die Zukunft explizit in Aussicht gestellt sein müssen. Was explizit in der Predigt<br />

Jesu ausgesagt worden sein müsste, können wir ohnehin nicht a priori ausmachen. Was Gott<br />

und wie er durch Christus über die Kirche in expliziter Offenbarung spricht, liegt ganz in<br />

seinem freien Willen beschlossen, und kann <strong>von</strong> uns nur empirisch festgestellt werden. Wir<br />

können Gott nicht vorschreiben, wie er seine Offenbarung an uns ergehen lassen soll oder muss.<br />

Daher darf es uns auch nicht verwundern, dass diese tief und unzertrennlich eingebettet ist in<br />

die kulturelle Umwelt ihrer Zeit.<br />

Im Anschluss an das exegetisch und geschichtlich erhobene Material und im Zusammenhang<br />

damit argumentieren wir philosophisch, indem wir besondere oder auffallende Züge an dem<br />

Phä-nomen Kirche herausstellen und näher betrachten.<br />

Der offenbarungsgläubige Theologe, der den rationalen Aufweis der Göttlichkeit der sozialen<br />

Gegebenheit “römisch-katholische Kirche” führt, darf nicht vergessen, dass diese Kirche als na-

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