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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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die Rede, ähnlich im Johannesevangelium (Joh 5,28 f) und wiederholt auch in der Apokalypse.<br />

Die Endereignisse werden Lk 13,28 f und Mt 8,11 f unter dem Bild des Mahles gesehen. Eine<br />

phantastische Ausmalung des eschatologischen Messiasmahles fehlt jedoch im Neuen Testa-<br />

ment. Diese ist den apokryphen Schriften vorbehalten. Den diesbezüglichen Fragen und<br />

Klügeleien be-gegnet Jesus mit der nüchternen Feststellung: “(Gott) ist nicht ein Gott <strong>von</strong><br />

Toten, sondern <strong>von</strong> Lebenden” (Mk 12,26 f) und “Gott ist kein Gott <strong>von</strong> Toten, sondern <strong>von</strong><br />

Lebendigen; denn alle leben in ihm” (Lk 20,38 vgl. Röm 14,8).<br />

Das Neue Testament beschreibt auch die ewige Qual der Verdammten. Das geschieht da mit der<br />

geprägten Formel vom “Heulen und Zähneknirschen”. Dabei wird indessen eine Vergeistigung<br />

dieser Vorstellung erkennbar, wenn für Jesus hier das Entscheidende der ewige Verlust Gottes<br />

und der Verlust des Heiles ist. Demgemäß sagt Jesus als der Richter bei Matthäus: “Wahrlich,<br />

ich sage euch: Ich kenne euch nicht!” (Mt 25,12).<br />

Paulus spricht wie die synoptische Überlieferung explizit nur <strong>von</strong> der Auferstehung der Gerech-<br />

ten. Daraus darf man aber nicht schließen, dass er die übrigen Menschen etwa <strong>von</strong> der Auferste-<br />

hung ausschließen wollte. Die Beschränkung auf die Auferstehung der Gerechten erklärt sich<br />

bei Paulus vielmehr aus dem kerygmatisch-paränetischen Zweck seiner Briefe. Eindeutig folgt<br />

die allgemeine Auferstehung, die Auferstehung der Gerechten und der Ungerechten, aus seiner<br />

Lehre vom allgemeinen Gericht, die unverrückbar feststeht (1 Kor 6,2 f; 11,32; Röm 2,1.12.16;<br />

23<br />

2 Kor 5,10) .<br />

Mit der Auferstehung der Gerechten beschäftigt sich Paulus “in extenso” im ersten Korinther-<br />

brief (1 Kor 15). Da stellt er einen grundlegenden Zusammenhang zwischen der Auferstehung<br />

Jesu und der Auferstehung der Christen her. Christus ist, so stellt er fest, “der Erstling der<br />

Entschlafenen” (1 Kor 15,20), und seine Auferstehung ist der Anfang der allgemeinen Auferste-<br />

hung der Toten (1 Kor 15,23). Wie durch Adam der Tod gekommen ist, so ist durch Christus<br />

die Aufer-stehung <strong>von</strong> den Toten gekommen (1 Kor 15,21 f). Für Paulus gilt, dass die Auf-<br />

erstehung sa-kramental schon begonnen hat (Röm 6,4 f; vgl. Kol 3,1; Eph 2,5 f). Die Vorausset-<br />

23<br />

Vgl. Josef Schmid, Art. Auferstehung Christi IV (Spätjüdische und rabbinische Literatur), in: Lexikon für<br />

2<br />

Theologie und Kirche, Bd. I, Freiburg 1957, 1045-1048.

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