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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Aussage der Schrift in den Augen des gläubigen Christen nicht abwerten, indem man zeigt, dass<br />

sie nicht als “ipsissimum verbum” Jesu verstanden werden kann.<br />

Der Offenbarungscharakter der nachösterlichen Zeit kommt uns heute besonders zum Bewusst-<br />

sein, da uns die Exegese die theologischen Bemühungen der Urkirche zum Bewusstsein bringt,<br />

das Geheimnis Jesu <strong>von</strong> Nazareth geistig zu durchdringen und kerygmatisch zu überliefern. Die<br />

Urkirche lebt in der Überzeugung, dass der verklärte Herr in ihrer Mitte weiterhin offenbarend<br />

tätig ist. Diese Erkenntnis fand dann später bei den Vätern ihren Ausdruck in der Überzeugung<br />

<strong>von</strong> der Normativität des Anfangs der Kirche.<br />

7. Der tiefere Grund für solche Überlegungen.<br />

Demnach liegt die eigentliche Zäsur hinsichtlich der Entstehung des Christentums, vom<br />

Selbstverständnis der Kirche aus betrachtet, in der Etablierung der Kirche oder im Ende der<br />

apostolischen Zeit, gehört die Zeit der Entstehung der neutestamentlichen Schriften noch zum<br />

Christusereignis. Mit den Augen des Historikers betrachtet, liegt die entscheidende Zäsur<br />

jedoch bei dem erneuten Zusammentritt der Jesusgemeinde nach dessen Tod. Diesem erneuten<br />

Zusammentritt geht ein Ereignis voraus, das man als die Auferstehung des Gekreuzigten<br />

artikulierte.<br />

8. Möglichkeiten und Grenzen solcher Argumentation.<br />

Unsere geschichtliche und philosophische Argumentation kann den Glauben und das Selbstver-<br />

ständnis der Kirche in den Tagen ihrer Entstehung und heute nicht in der Weise einsichtig ma-<br />

chen, dass der Glaube überflüssig würde, das nicht, aber sie kann dem Glauben das notwendige<br />

rationale Fundament geben. Zudem müssen wir uns klar machen, dass die Argumente nicht zu<br />

einem notwendigen Dass des Geschehens und seiner Deutung führen (zu einer “certitudo<br />

necessaria” im Hinblick auf das Geschehen und seine Deutung) - diese gibt es ohnehin nur in<br />

den Natur-wissenschaften und in der Mathematik - aber die Argumente führen zum Dass des<br />

Geschehens und seiner Deutung im Kontext einer freien Zustimmung (einer “certitudo libera”),<br />

in der jedes “dubium prudens”, in der jeder vernünftige Zweifel ausgeschlossen ist, in der jedes<br />

“dubium prudens”, in der ein vernünftiger Zweifel keinen Raum hat, in der man jedoch nicht

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