25.01.2013 Aufrufe

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

449<br />

Hieronymus, Dialogus contra Luciferanos.<br />

-390-<br />

Auf die rasche Ausbreitung der Kirche als Glaubwürdigkeitsmotiv hat bereits die alte Kirche<br />

wiederholt hingewiesen. Das ist besonders bemerkenswert angesichts der räumlichen Entfer-<br />

nungen, der kulturellen Verschiedenheiten, der politischen und nationalen Schranken, des an-<br />

spruchsvollen Inhaltes der christlichen Verkündigung, vor allem hinsichtlich der ethischen For-<br />

derungen, und angesichts der äußeren Verfolgungen seitens des römischen Staates. Dazu<br />

kommen die inneren Gefährdungen durch die Auseinandersetzung mit den verschiedensten<br />

Irrlehren, die zeitweilig eine ungeheure Macht darstellten, in denen sich die Kirche aber immer<br />

wieder regeneriert hat. So waren spezifische Gefahren für die Kirche die Gnosis und der Aria-<br />

nismus. Der letztere, der bekanntlich das Zentrum der kirchlichen Lehrverkündigung in Frage<br />

stellte, nämlich die Gottheit Jesu, war zeitweilig so mächtig, dass Hieronymus schreiben<br />

449<br />

konnte: "... ingemiscens orbis terrarum se Arianum esse miratus est" . Wenn man bei dieser<br />

Behauptung auch gewisse Abstriche machen kann, sofern sie sich als rhetorisch hyperbolische<br />

Übertreibung der Lage darstellen mag, so wird doch deutlich, welche Gefahr der Arianismus<br />

für die Kirche bedeutet hat.<br />

Als die Germanen in das römische Reich einbrachen und es zerstörten, blieb die Kirche<br />

bestehen und nahm diese neuen Völker auf. Später schien der Islam zeitweilig die Kirche und<br />

die christliche Kultur vernichten zu wollen. Im neunten bzw. elften Jahrhundert erfolgte die<br />

Trennung der Ostkirche <strong>von</strong> der Westkirche. Im 16. Jahrhundert brachte die Reformation eine<br />

weitere, noch tiefer gehende Spaltung der Christenheit. Im 18. Jahrhundert schien, bedingt<br />

durch die Aufklärung, das Ende des Papsttums und des römischen Katholizismus nahe zu sein.<br />

Nicht geringer waren die Angriffe im 19. Jahrhundert durch eine glaubensfeindliche Naturwis-<br />

senschaft und durch den kämpferischen Atheismus, wie auch im 20. Jahrhundert durch Kir-<br />

chenverfolgungen in den verschiedensten Ländern. Aber gerade in für die Kirche äußerst<br />

kritischen Zeiten gelangte sie zu je neuer innerer Festigung und Konsolidierung. So machte sie<br />

beispielsweise, als die Ostkirche sich <strong>von</strong> der Mutterkirche trennte, neue Eroberungen im<br />

nördlichen Europa, in Skandinavien, Bulgarien, Mähren, Böhmen, Polen und Ungarn. Oder in<br />

der Auseinandersetzung mit der arabischen Philosophie im Mittelalter und den verschiedenen<br />

Sekten entstanden neue Orden, die sehr große und universale Lehrer hervorgebracht haben, wie<br />

Albertus Magnus, Thomas <strong>von</strong> Aquin, Bonaventura und andere. Oder im 16. Jahrhundert legte

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!