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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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berufene, und zwar mit seinem Bruder Andreas. Dieser Gedanke wird auch Lk 5,1-11 nahege-<br />

legt, möglicherweise aber auch durch die Protophanie, wie sie Lk 24,34 bezeugt wird. Dafür<br />

spricht ferner das Faktum, dass Petrus in allen Apostellisten den ersten Platz einnimmt.<br />

Mit den Zebedaiden Jakobus und Johannes wird Petrus oft <strong>von</strong> Jesus bevorzugt. Dabei hat<br />

Petrus noch einmal den Vorrang vor den beiden anderen (Mk 5,37 parr: Offenbarung messiani-<br />

scher Herrlichkeit bei der Auferweckung der Tochter des Jairus; Mk 9,2.5 parr: Verklärung auf<br />

dem Berge; Lk 22,8: Bereitung des Passah-Mahles durch Petrus und Johannes; Mk 14,33 parr:<br />

Ölberg-Angst). Petrus erhält als einziger einen besonderen Namen, das heißt: auch die Zebe-<br />

däus-Söhne erhalten nach Markus einen besonderen Namen (Mk 3, 17) , bei ihnen setzt er sich<br />

jedoch nicht durch und wird er nicht zu einem Eigennamen. Anders ist das bei dem Namen des<br />

Petrus. Dieser setzt sich durch und wird zu einem Eigennamen. Auch dieses Faktum unter-<br />

streicht seine Sonderstellung im Kreis der Zwölf. In diesem Zusammenhang ist auch darauf hin-<br />

zuweisen, dass <strong>von</strong> den vielen Krankenheilungen, die Jesus an Unbekannten vollzieht, die<br />

Heilung der Schwiegermutter des Petrus namentlich erwähnt wird (Mk 1,29-39 parr).<br />

Häufiger ist Petrus der Sprecher der Zwölf (Mk 9,5 bei der Verklärung; Mk 10,28: bei der Frage<br />

nach dem Lohn für die Nachfolge; Mt 18,21 bei der Frage nach der Häufigkeit der Vergebungs-<br />

bereitschaft; Mk 8,32 parr: bei der Leidensvoraussage; Joh 13,6: am Beginn der Fußwaschung).<br />

Bei der Tempelsteuer wendet man sich an Petrus, den man offenbar als den Wortführer der<br />

Zwölf ansieht (Mt 17,24-27). Markant heißen die Zwölf je einmal bei Markus und Lukas<br />

"Petrus und die Seinen" (Mk 1,36; Lk 9,32).<br />

Petrus bekennt sich rückhaltlos zum Messiastum Jesu. Das geht etwa aus Joh 6,68 hervor, wenn<br />

er nach dem Abfall der Juden in der Synagoge <strong>von</strong> Kapharnaum erklärt: “Herr, zu wem sollen<br />

wir fortgehen, du hast Worte ewigen Lebens und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der<br />

Heilige Gottes!” Er ist <strong>von</strong> einer besonderen Bekenntnisbereitschaft. Diese hat die Überliefe-<br />

rung festgehalten, wenn Petrus gemäß Mk 14,29-31 2 Mt 26,33 f; Lk 22,33 f mit Jesus in den<br />

Tod gehen will, worauf dann <strong>von</strong> Seiten Jesu die Ankündigung der dreimaligen Verleugnung<br />

folgt. Der johanneische Nachtrag läßt Petrus seine Verleugnung Jesu durch sein dreimaliges<br />

Lie-besbekenntnis korrigieren (Joh 21,15-17). Die Szene aus der Passionsgeschichte (Mk<br />

14,29-31) bezeugt nicht nur die außergewöhnliche Bekenntnisbereitschaft des Petrus, sondern

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