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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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273<br />

DS Nr. 1767 und Nr. 1776.<br />

274<br />

Ignatius, Smyrn 8,1.<br />

275<br />

Ebd., 9,1.<br />

-281-<br />

Die Vollmacht der Amtsträger befähigt sie, im Auftrag Jesu Jünger zu bilden und zu leiten. So<br />

sieht Ignatius die Kirche. Diese dreifache Stufung bezeichnet das Konzil <strong>von</strong> Trient später als<br />

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göttlichen Rechtes, als "iuris divini" .<br />

Ignatius <strong>von</strong> Antiochien ist selbst auch ein solcher Monepiskop. So schildert er auch die Ord-<br />

nung der Gemeinden, an die sich seine Briefe richten. An der Spitze steht der Bischof, der <strong>von</strong><br />

einem Presbyterium umgeben ist. Eine der häufigsten Ermahnungen in den Briefen des heiligen<br />

Ignatius ist jene, dass man dem Bischof und dem Presbyterium gehorcht: "Beherzigt, dass ihr<br />

alles in göttlicher Eintracht tun sollt unter dem Vorsitz des Bischofs, der Gottes Stellvertreter<br />

ist, und seiner Priester, die den Rat der Apostel vertreten" (Magn 6,1). Im Brief an die Epheser<br />

schreibt Ignatius, ihr Presbyterium sei mit dem Bischof so verbunden wie die Saiten mit der<br />

Lyra (Eph 4,1). Ähnliche Texte begegnen uns immer wieder in den Briefen des Ignatius (Magn<br />

3,1 f; 13,2; Eph 5,3-6; Trall 2,1 f; Phil 4,1; Smyrn 8,1).]<br />

Es zeigt sich also, dass das Presbyterium zur Unterstützung des Bischofs da ist, dass es eine<br />

priesterliche Körperschaft bildet, deren Mittelpunkt der Bischof ist, bzw. das Presbyterium<br />

bildet gemeinsam mit dem Bischof eine priesterliche Körperschaft und nimmt teil an dessen<br />

Sendung hinsichtlich der Leitung des christlichen Volkes. Diese Teilnahme ist jedoch nicht<br />

gleichberechtigt, denn der Bischof ist das Oberhaupt. Ignatius betont deutlich - anders als der<br />

erste Clemensbrief - den Unterschied zwischen Bischof und Presbyter. In diesem Verständnis<br />

kann Ignatius einen wichtigen Grundsatz aufstellen, auf den die Konzilien immer wieder zu-<br />

rückgreifen werden, nämlich: "In dem, was die Kirche betrifft, darf nichts ohne den Bischof<br />

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unternommen werden" . Ignatius fügt da noch hinzu: "Wer ohne Wissen des Bischofs etwas<br />

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unternimmt, dient dem Teufel!" .<br />

Clemens und Ignatius werden im allgemeinen als Apostelschüler verstanden. Ignatius soll<br />

bereits im Jahr 70, das wäre also wenige Jahre nach dem Tode des Paulus, Bischof <strong>von</strong> Antio-<br />

chien geworden sein. Wenn sich das so verhält, dann fragt sich, wie sich in wenigen Jahrzehn-

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