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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-92-<br />

Osterglaube, dann kamen die Erscheinungen. Nicht ganz passt <strong>von</strong> daher Marxsen in diesen<br />

Kreis, weil er ja an einem irgendwie gearteten Osterwiderfahrnis festhält als Grund des<br />

Osterglaubens, aber er gehört dennoch hierher und zwar deshalb, weil auch er die Auferste-<br />

hung existentialtheologisch deutet, was allerdings Pesch und Schillebeeckx nicht tun. Wie<br />

Pesch ist auch Schillebeeckx der Meinung, dass die Erscheinungen den Osterglauben bereits<br />

voraussetzen. Nicht die Erscheinungen sind der Grund des Osterglaubens, sondern der Oster-<br />

glaube ist der Grund der Erscheinungen.<br />

Sie erinnern sich: Nach Bultmann ist Jesus in das Kerygma der Jünger hinein auferstanden,<br />

was besagen will, "dass Jesus im Kerygma wirklich gegenwärtig ist, dass es sein Werk ist, das<br />

den Hörer im Kerygma trifft". Damit sind aber für die Diskussion Fragen nach der "Seinsweise<br />

88<br />

des Auferstandenen", nach dem "leeren Grab und alle(n) Osterlegenden" belanglos . Ähnlich<br />

sieht auch Herbert Braun die Situation. Willi Marxsen vertritt die Auffassung, die Auferstehung<br />

Jesu sei zu sehen als eine Chiffre, als ein Interpretament für die Tatsache, dass die Sache des<br />

irdischen Jesus auch über seinen Tod hinaus weitergehe. "Das Wunder ist eben nicht die<br />

89<br />

Auferstehung Jesu, sondern das Wunder ist das Zum-Glauben-gekommen-Sein" der Jünger .<br />

Gegenüber Bultmann lässt er noch das Widerfahrnis des Sehens gelten, das mit der ztωnhη-<br />

Formel ausgedrückt wird. Dieses Widerfahrnis kann man nach ihm aber nicht auf Gott zurück-<br />

90<br />

führen. Die Behauptung, dass es seine Ursache in Gott hat, auch das ist ein Interpretament .<br />

e) Rudolf Pesch.<br />

Nun zu Rudolf Pesch! Dieser hat seine grundlegend neue Deutung der Osterereignisse, <strong>von</strong> der<br />

er freilich später wieder ein wenig abgerückt ist, zuerst auf einem Symposium in Tübingen im<br />

Jahre 1973 vorgetragen in einem Vortrag, der dann im gleichen Jahr unter dem Titel "Zur<br />

Entstehung des Glaubens an die Auferstehung Jesu" in der Tübinger Quartalschrift erschienen<br />

88<br />

Rudolf Bultmann, Das Verhältnis der urchristlichen Christusbotschaft zum historischen Jesus, Heidelberg<br />

1960, 27.<br />

89<br />

Willi Marxsen, Die Auferstehung Jesu <strong>von</strong> Nazareth, Gütersloh 1968, 142.<br />

90<br />

Willi Marxsen, Die Auferstehung Jesu als historisches und theologisches Problem, Gütersloh 1964, 17.

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