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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-36-<br />

Dan 12,2, begegnet uns zum ersten Mal ein unbestrittenes Zeugnis des Auferstehungsglaubens:<br />

alle werden auferstehen, die Guten und die Bösen. Wörtlich heißt es da ”viele, die schlafen im<br />

Erdenstaube, werden erwachen, die einen zu ewigem Leben, die anderen zur Schmach”.<br />

Deutlich wer-den hier zwei Gruppen unterschieden, die einen werden zu Schmach und ewigem<br />

Abscheu erwa-chen; den Gottlosen, die am Bund freveln (Dan 11,32) werden aber “Weise” und<br />

“Gerechtigkeitsvermittler” gegenübergestellt, die stark geblieben und durch Treue bis zum<br />

Martyrium die vielen gerecht gemacht haben und daher zu ewigem Leben aufwachen. Sie<br />

werden teilhaben an der Lichtherrlichkeit Gottes.<br />

Nach 2 Makk 7,9 ff erhoffen die Märtyrer für sich die Auferstehung. Hier ist zunächst an die zu<br />

denken, die in den Religionskriegen als Gerechte gefallen sind. Möglicherweise sind 2 Makk<br />

7,9.11.14.23.29 nicht ausschließlich die im Krieg Gefallenen, sondern gleichzeitig auch die<br />

ande-ren Frommen gemeint. Aber das lässt sich nicht mit Sicherheit entscheiden, unsicher ist<br />

auch, ob hier nur an eine Auferstehung zum Leben oder auch an eine Auferstehung zur Schma-<br />

ch wie Dan 12,2 zu denken ist. Ferner ist nicht sicher, ob das ewige Leben sofort oder erst nach<br />

einem Aufenthalt in der Scheol mit der Auferstehung anbricht.<br />

In Sir, Koh und Spr fehlt jedes positive Zeugnis für einen Auferstehungsglauben. Dagegen<br />

scheint Weish mit der Lehre <strong>von</strong> der Unsterblichkeit der Seele den Auferstehungsglauben vor-<br />

auszusetzen.<br />

Die alttestamentlichen Apokryphen übergehen den Auferstehungsglauben teilweise, teilweise<br />

leh-nen sie ihn ab, teilweise bezeugen sie ihn auch als Privileg der Gerechten oder gar als all-<br />

gemeinen Auferstehungsglauben. Aus diesem Tatbestand ergibt sich, dass der Auferstehungs-<br />

glaube an der Schwelle vom Alten zum Neuen Testament noch nicht Allgemeingut des Juden-<br />

19<br />

tums geworden war . Das bestätigt auch das Neue Testament.<br />

Sofern der Auferstehungsglaube in vorchristlicher Zeit überhaupt vertreten wird, herrscht Un-<br />

einigkeit über den Zeitpunkt der Auferstehung und über die Frage, ob alle Menschen oder nur<br />

ein Teil der Menschen auferstehen werden. Was den Zeitpunkt der Auferstehung angeht, dachte<br />

19<br />

Vgl. Gerhard Johannes Botterweck, Art. Auferstehung Christi, II (Altes Testament) und III (Auferstehung<br />

2<br />

in den alttestamentlichen Apokryphen), in: Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. I, Freiburg 1957, 1042-1045.

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