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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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Gemäß den Evangelien geht der Name Petrus bzw. Kepha auf Jesus selber zurückgeht. An ver-<br />

schiedenen Stellen wird dies ausdrücklich gesagt (Mt 16,18; Mk 3,16; Joh 1,42). Offenkundig<br />

handelt es sich hier um einen Titel, der eine ganz spezifische Aufgabe beinhaltet. Dazu kommt,<br />

dass der Name Petrus ganz unverkennbar eine zentrale Bedeutung in den Schriften des Neuen<br />

Testaments hat. Diese beiden Gründe, die zentrale Bedeutung des Namens und die spezielle<br />

Aufgabe, die dieser Name andeutet, sind wichtige Argumente für die Tatsache, dass der Name<br />

nicht auf die Gemeinde zurückgeht, sondern auf Jesus selbst. Nach der traditionellen Auffa-<br />

ssung erfolgt diese Namengebung durch Jesus in Cäsarea-Philippi (Mt 16,18).<br />

Namensänderungen sind im Alten, aber auch im Neuen Testament nicht ungewöhnlich. Sie<br />

bedeuten dort die Übertragung einer besonderen Aufgabe oder eine spezielle Berufung. So<br />

erhalten im Alten Testament Abraham und Jakob einen neuen Namen ( Gen 17, 5; Gen 32, 29).<br />

So erhält <strong>Joseph</strong> im Neuen Testament durch einen Engel den Auftrag, dem Kind, das Maria<br />

gebären wird, den Namen Jesus zu geben, weil es “sein Volk <strong>von</strong> seinen Sünden erlösen” wird<br />

(Mt 1,21). Es wurde bereits erwähnt, dass außer Simon im Zwölferkreis auch die Zebdäus-Söh-<br />

ne einen Beinamen erhalten, allerdings nur bei Markus (Mk 3, 17), der sich jedoch nicht durch-<br />

setzt und nicht zu einem Eigennamen wird. Es ist schon bezeichnend, dass der neue Name der<br />

Zebeäus-Söhne nur bei Markus erwähnt wird, nicht bei Lukas und Matthäus. Es ist wohl zu<br />

sehen, dass der Namet im semitischen Verständnis eine andere Bedeutung hat als bei uns,<br />

201<br />

sofern er für die Person steht und ihre besondere Aufgabe oder Berufung andeutet .<br />

c.) Die klassischen Primatstellen.<br />

Die klassischen Stellen für den Primat des Petrus sind: Lk 22,32 (vgl. 24,34 und 5,10); Joh<br />

21,15 ff und Mt 16,18 f.<br />

Die Stelle Lk 22,32 muss im Zusammenhang mit den beiden anderen Stellen Lk 24,34 (Proto-<br />

phanie) und Lk 5,10 (Simon wirft sich nach dem wunderbaren Fischfang Jesus zu Füßen, und<br />

dieser sagt zu ihm: “Fürchte dich nicht!”) gesehen werden. Der Stelle Lk 22,32 geht voraus das<br />

letzte Mahl Jesu. Vers 31 lautet: “Simon, Simon, der Satan hat verlangt, euch wie Weizen zu<br />

201<br />

Vgl. Josef Hasenfuß, Glauben,aber warum? Fundamentaltheologie/Apologetik (Der Christ in der Welt. Eine<br />

Enzyklopädie, III. Reihe: Wissen und Glauben, Bd. 9), Aschaffenburg 1963, 145 f.

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