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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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-263-<br />

nahm Jakobus, der sogenannte Herrenbruder, die Leitung der Urgemeinde, nachdem Petrus die<br />

Stadt verlassen hatte (Apg 12,17). In der Stellung des Jakobus zeichnet sich so etwas ab wie ein<br />

"Kalifat". Das Ansehen dieses Jakobus gründet nämlich in seiner Verwandtschaft mit Jesus.<br />

Auch er wird Apostel genannt. Die Bezeichnung "Bischof" für Jakobus taucht erst im zweiten<br />

Jahrhundert auf und entspricht nicht den historischen Gegebenheiten. Zu seiner Zeit gab es<br />

"zgπtισiοποι" nur in heidenchristlichen Gemeinden. Zudem wird ein unmittelbar <strong>von</strong> dem<br />

Auferstandenen beauftragter Apostel - und dazu gehört Jakobus gemäß 1 Kor 15 - niemals<br />

257<br />

"zgπtισiοπος" genannt .<br />

Was wir in dieser Vorlesung wollen, ist klar: Es geht uns um eine objektive Sicherstellung des<br />

Anspruchs der römischen Kirche, Gottes Botin zu sein, oder allgemeiner, authentische Inter-<br />

pretin und Verkünderin der alttestamentlichen und der neutestamentlichen Offenbarung zu sein.<br />

Das wollen wir <strong>von</strong> außen her sicherstellen, nicht <strong>von</strong> innen her, also nicht subjektiv, das heißt<br />

sofern etwa die Glaubenswahrheiten der tiefsten Erwartung eines Menschen oder einer Gruppe<br />

<strong>von</strong> Menschen entsprächen oder der tiefsten Erwartung des Menschen überhaupt, sondern<br />

objektiv. Subjektive Kategorien können einem anderen keine Verpflichtungen auferlegen.<br />

Unser Bemühen geschieht und kann nur geschehen mit historischen und philosophischen<br />

Mitteln. Ihr Ziel ist es, ein objektives Dass herbeizuführen, wobei man freilich bedenken muss,<br />

dass ein geschichtliches und philosophisches Dass anders aussieht als ein naturwissenschaftli-<br />

ches oder mathematisches Dass. Es geht hier um eine "certitudo libera", nicht eine "ceritudo<br />

necessaria". Das Dass hat dann jeweils eine andere Gestalt, je nachdem, auf welchen Gegen-<br />

stand es sich bezieht. Das entscheidende Moment ist dabei, dass kein "dubium prudens"<br />

zurückbleibt, andernfalls kann es sich nur bestenfalls um eine hohe Wahrscheinlichkeit handeln.<br />

Aber damit dürfen wir uns nicht zufriedengeben. Die Wissenschaft sucht immer größtmögliche<br />

Gewissheit. Der Anspruch der Kirche kann aber nur dann als berechtigt aufgezeigt werden,<br />

wenn er bereits in der Urgemeinde anfanghaft sichtbar wird und wenn sich eine innere Konti-<br />

nuität <strong>von</strong> daher zur gegenwärtigen Kirche hin aufzeigen läßt.<br />

a.) Presbyter, Bischöfe und Diakone im Neuen Testament.<br />

257<br />

Elmar Maria Kredel, Art. Bischof (biblisch), in: Heinrich Fries, Hrsg., Handbuch theologischer Grund-<br />

2<br />

begriffe, Bd. I, München 1973 (dtv Wissenschaftliche Reihe), 197-203.

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