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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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wird.<br />

-375-<br />

Die Einheit der Kirche ist eine wichtige Aufgabe der Christen, die sich konkret stellt, weil sie<br />

ein Zeichen für Christus sein soll. Daher darf man sie nicht rein eschatologisch verstehen, sie<br />

430<br />

also mit der Wiederkunft Christi verbinden und sich damit zufriedengeben .<br />

Früher wurde die Einheit der "Catholica" oft sehr eindrucksvoll <strong>von</strong> außen her erfahren. Spe-<br />

ziell in der jüngeren Vergangenheit war sie angesichts der Mannigfaltigkeit und Gegensätzlich-<br />

keit im modernen Denken, Wollen und religiösen Empfinden nicht selten ein mächtiger<br />

Beweggrund zur Konversion.<br />

Gewiss, man hat hingewiesen auf die zahlreichen Irrlehren, die immer wieder die kirchliche<br />

Einheit gespalten haben. Die Kirche hat dies Gegensätze jedoch stets ausgeschieden und da-<br />

durch die Einheit bzw. Einigkeit bewahrt. Dieser Ausscheidungsprozess kann allerdings nicht<br />

unbegrenzt sein, wenn das Kennzeichen der Einheit nicht alle Bedeutung verlieren soll. Die<br />

Grenze wäre die Einbüßung des anderen Kennzeichens der Katholizität. Demgegenüber ist der<br />

Protestantismus nach Verfassung und Denomination so in sich geteilt, dass er schon äußerlich<br />

weniger eine Kirche als ein Sammelname für zahlreiche Kirchen ist. Diese schließen sich<br />

zunächst an die einzelnen Länder an - wir sprechen <strong>von</strong> Landeskirchen -, aber innerhalb dieser<br />

Landeskirchen gibt es oft noch eine verwirrende Zahl <strong>von</strong> Sonderbekenntnissen. Stark ist aber<br />

oft auch die Verschiedenheit im Glauben innerhalb derselben Denomination. Diese Uneinigkeit<br />

ist nicht zufällig, sondern sie ergibt sich aus dem Wesen des Protestantismus, näherhin aus dem<br />

"Sola-Scriptura-Prinzip".<br />

Man könnte in solcher Verschiedenheit einen inneren Lebensreichtum erblicken, wenn diese<br />

nicht als einander ausschließende und feindliche Gegensätze empfunden und teilweise be-<br />

kämpft wurden.<br />

Größer ist die Einheit innerhalb der orientalischen Kirchen, bedingt durch ihre Abgeschlossen-<br />

heit, durch das starr durchgeführte Traditionsprinzip und die bischöfliche Verfassung. Aber die<br />

430<br />

Weltkirchenkonferenz <strong>von</strong> Lund 1952; vgl. Hermann Volk, Artikel Einheit und Kirche, in: Lexikon für<br />

2<br />

Theologie und Kirche, Bd. III, Freiburg 1959, 754-756.

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