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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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4. Grund und Gegenstand des Glaubens.<br />

-28-<br />

Man kann - ja, man muss - die Auferstehung Jesu unter einem doppelten Aspekt betrachten:<br />

zum einen, sofern sie ein Gegenstand des Glaubens ist, also in ihrer Inhaltlichkeit, sofern sie<br />

Heilsge-schehen und <strong>von</strong> daher ein unergründliches Geheimnis ist, zum anderen, sofern sie die<br />

Grundlage des gesamten Glaubens der Kirche ist. Hier richtet sich der Blick auf ihre Tatsäch-<br />

lichkeit, derer wir uns mit Argumenten der Erfahrung bzw. der geschichtlichen Bezeugung oder<br />

auch mit Ar-gumenten philosophischer Überlegungen vergewissern können. Mit diesem Aspekt<br />

haben wir uns hier zu beschäftigen.<br />

Die Auferstehung Jesu kann also als Gegenstand des Glaubens und als Grundlage des Glaubens<br />

betrachtet werden. In ihrer Tatsächlichkeit ist sie Grundlage des Glaubens, in ihrer Inhalt-<br />

lichkeit Gegenstand des Glaubens, der entscheidende Gegenstand. Das bedeutet, dass die<br />

Auferstehung auch eine apologetische Bedeutung hat. Schon in der ersten Phase ihrer Verkündi-<br />

gung. In ihrer Tatsächlichkeit ist sie der “ratio” zuzuordnen, in ihrer Inhaltlichkeit der “fides”.<br />

Wir glauben die Auferstehung, aber wir glauben um der Auferstehung willen.<br />

Die Auferstehung Jesu hat auch eine apologetische Bedeutung. Diese wird jedoch heute in der<br />

nichtkatholischen Theologie weithin abgelehnt, vor allem seit Bultmann wird sie als eine<br />

Verfälschung angesehen, obwohl sie bereits dem Neuen Testament entspricht und damit ihre<br />

Rechtfertigung erhält.<br />

Als Geschehen ist die Auferstehung des Gekreuzigten glänzend bezeugt, dennoch ist der Glaube<br />

an sie unersetzbar und unbeweisbar, und zwar im Hinblick auf ihre Inhaltlichkeit. Weil das Ge-<br />

schehen als solches, in seiner Inhaltlichkeit, letztlich dem Zugriff des Verstandes entzogen ist,<br />

deshalb ist die Auferstehung Jesu nicht vom Glauben zu trennen. Ihre Tatsächlichkeit ist der<br />

“ra-tio” zuzuordnen, ihre Inhaltlichkeit hingegen der “fides”.<br />

Wie die Auferstehung selbst in ihrer Inhaltlichkeit ein göttliches Geheimnis ist, ein Wunder, so<br />

12<br />

ist auch der Glaube an sie letzten Endes ein göttliches Wunder bzw. ein Geheimnis .<br />

12<br />

Vgl. Walter Kern, Franz <strong>Joseph</strong> Schierse, Günter Stachel, Warum glauben?, Begründung und Verteidigung<br />

des Glaubens in neununddreißig Thesen, Würzburg 1961, 231-238.

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