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demonstratio catholica traktat iii - von Prof. Dr. Joseph Schumacher

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342<br />

Vgl. ebd. 101 f.<br />

343<br />

Ebd., 75 f.<br />

-312-<br />

Stets ist aber neben dem Terminus "sacerdos" das Wort "presbyter" gebräuchlich. Dabei ist<br />

allerdings zu berücksichtigen, dass auch - wenn auch selten - sowohl die Bischöfe als auch die<br />

342<br />

Priester "sacerdotes" waren .<br />

Das alles vermochte jedoch nicht grundlegend, die Verfassung der Kirche zu ändern. Wie die<br />

liturgischen Texte klar beweisen, blieb die Sonderstellung des "episcopus" in der Kirche<br />

erhalten. Die Privilegien der Bischöfe wurden zwar eingeschränkt, am Wesentlichen wurde<br />

jedoch nichts geändert. Das Verhältnis zwischen Priestern und Bischöfen wurde in gewissen<br />

343<br />

Einzelheiten modifiziert, theologisch ist es jedoch das gleiche geblieben .<br />

Die beiden Ausdrücke "ordo" und "sacerdos" sind dem Neuen Testament fremd. Allein der<br />

Hebräerbrief zitiert wiederholt die Wendung aus Psalm 110, nach der Christus Priester ist nach<br />

der Ordnung des Melchisedek, aber außerhalb der Kapitel 5-7 dieses Briefes kehrt diese<br />

Bedeutung <strong>von</strong> "ordo" (griech.: "τtαξις") nirgendwo im Neuen Testament wieder. Der Terminus<br />

"sacerdos" (griech.: "΄ιgkgtυς") wird im Neuen Testament nicht mit dem Terminus "presbyter"<br />

(griech.: "πkgσβtυτgkος") gleichgesetzt, sondern Christus vorbehalten, der die "΄ιgkgις" des<br />

Alten Testamentes überragt.<br />

"Ordo" bezeichnet in der römischen Antike die gegeneinander abgegrenzten Gesellschaftsgruppen<br />

oder Gesellschaftsklassen. Der Senat ist in Rom der höchste Stand, der "ordo amplissimus",<br />

der über das Allgemeinwohl der "res publica" und des "populus Romanus" zu<br />

wachen hat. Zur Zeit der Gracchen tritt zwischen den Senatorenstand und den "populus<br />

Romanus" eine neu gesellschaftliche und politische Körperschaft, nämlich die der Ritter. Von<br />

dieser Zeit an spricht man <strong>von</strong> den beiden Ständen, <strong>von</strong> dem "ordo uterque", um Senatoren und<br />

Ritter zu bezeichnen. Es ist ein ungenauer Wortgebrauch, wenn manchmal auch <strong>von</strong> der "plebs"<br />

als einem "ordo" die Rede ist.<br />

Außerhalb der Hauptstadt des Imperiums, in den Stadtgemeinden und in den Kolonien, ist des<br />

öfteren die Rede vom "ordo et plebs". Der Ordo ist dann die Körperschaft derer, die die Stadt<br />

regieren, der Stand der Dekurionen.

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